
Ulrich Rüdenauer in FALTER 32/2010 vom 11.08.2010 (S. 16)
es Wunderwerk", bejubelte der Tagesspiegel Kurzecks "Ein Sommer, der bleibt" (2007). Die Kritik war einhellig der Meinung, dass hier eine neue Gattung erfunden worden war. Nun hat Hörbuch-Verleger Klaus Sander den begnadeten Erzähler erneut vors Mikrofon gebeten – und wieder ist da dieser Erinnerungsstrom, von dem man unvermeidlich mitgerissen wird. Wenn Kurzeck von seinen Zugreisen nach Frankreich berichtet, von den Aufenthalten in Straßburg, von verlorenem Gepäck und dem Glück, in der Nacht loszufahren und am nächsten Morgen im Süden anzukommen, dann lauscht man einem Verzauberungskünstler: In einem Ton, der alles Vergehen der Zeit zu überwinden scheint, und mit einer Stimme, die besänftigend ist wie die Vorlesestimmen der eigenen Kindheit, lässt er sein Leben vor dem Hörer neu erstehen. Noch die kleinsten Details, die unscheinbarsten Beobachtungen werden so zu etwas Erzählwürdigem. Unendlich könnte das so weitergehen. Unfassbar, dass die CD nach 62 Minuten schon zu Ende ist!


