

Ulrich Rüdenauer in FALTER 32/2011 vom 10.08.2011 (S. 30)
Die Reihe "Erzählte Wissenschaft" des Supposé Verlags darf als eine Art Studium generale verstanden werden. Im Ohrensessel sitzend kann man Koryphäen verschiedenster Disziplinen lauschen. Nur dass diese Wissenschaftler nicht dozieren, sondern erzählend auf Fragen antworten, die der Verleger Klaus Sander stellt. Die Fragen werden dann herausgeschnitten, damit auf dem Tonträger ein assoziativer Redefluss entstehen kann. Das erhöht auch die Verständlichkeit und gibt den Gelehrten den Freiraum, die Begeisterung für ihr Tun wie nebenbei zu vermitteln.
Das jüngste Wissenschaftshörbuch hat ein eingespieltes Paar gestaltet; Aleida und Jan Assmann haben den Erinnerungsdiskurs in den letzten zwei Jahrzehnten durch ihre wissenschaftlichen Arbeiten geprägt. Kollektives Gedächtnis, Erinnerungskultur, Überlieferung – das sind die Themen, die sie, sich gegenseitig die Bälle zuwerfend, noch einmal anhand historischer Episoden durchspielen. Es ist nicht nur ein Gewinn, den beiden dabei zuzuhören, sondern auch ein Vergnügen.