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Kurzbeschreibung des Verlags
"Blotch", das klingt verdächtig nach "Blutch". Und wenn der französische Comiczeichner Christian Hincker, der unter dem Pseudonym Blutch arbeitet, eine seiner Figuren Blotch nennt, so liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Selbstporträt handeln könnte. Nur: Blotch ist fett, hässlich, selbstgefällig und größenwahnsinnig. Und vor allem kann er nicht zeichnen. Als Mitarbeiter der fiktiven Zeitschrift "Fluide Glacial" erstümpert sich dieser fiese kleine Versager im Paris der 1930er Jahre mit zotigen und rassistischen, sparwitzigen Witzzeichnungen seinen Lebensunterhalt. "Später wird man im Lexikon unter meinem Namen 'Französisches Genie' lesen", da ist er sich sicher - nur von den Zeitgenossen hat's leider noch keiner gemerkt.
Blotch entschließt sich sein Talent ganz in den Dienst der satirischen Zeitschrift Fluide Glacial zu stellen. Er ist das Bollwerk das Frankreich vor dem Schlimmsten zu bewahren sucht. Sicher, sein Heiligenschein ist nicht ganz makellos, aber dennoch verkörpert Blotch wie kein anderer den „wahren Geist“ Frankreichs. Er sieht sich wahlweise als einen „Rubens der Neuzeit“, einen „Prinz der Künstler“ oder schlicht als den „König
von Paris“. In Wirklichkeit befindet er sich in einem endlosen Strudel an Intrigen um Macht und Anerkennung. Umgeben von künstlerischem Mittelmaß macht es Blotch rasend, dass sein Genie zu wenig gewürdigt und sein Name nicht allnächtlich in feurigen Buchstaben vom Himmel über Paris herabregnet.
Blutch erschuf mit Blotch einen der unterhaltsamsten und lustigsten Comic-Charaktere der letzten Jahre.
Die deutsche Ausgabe vereint die beiden französischen Originalalben und ergänzt diese mit einer zusätzlichen Geschichte.
Ausgezeichnet mit dem „Alp Art“ für das beste humoristische Album in Angouléme.
2010 verspricht ein gutes Jahr für Christian Hincker zu werden. Schon im Jänner hat der gebürtige Elsässer den wichtigsten Comicpreis Europas gewonnen, den "Großen Preis der Stadt Angoulême", seit kurzem sind nun endlich auch zwei seiner besten Arbeiten, die er unter dem Künstlernamen blutch verfasst, auf Deutsch verfügbar. "Der König von Paris" nimmt unter diesen eine Sonderstellung ein. Mehr ein Selbstexorzismus als eine Autobiografie, schlüpft Hincker alias blutch darin in die Figur des ebenso reaktionären wie eitlen Widerlings Blotch, der seinen Unterhalt damit verdient, im Paris des Jahres 1936 – es war die Zeit von Léon Blums Volksfrontregierung – sexistische Witzchen für das Satiremagazin Fluid Glaciale zu zeichnen.
Autobiografen wurden schon freundlicher in Szene gesetzt. Um Selbsthistorisierung geht es blutch freilich nicht, vielmehr darum, all die Schmuddelklischees, die mit Comics auch assoziiert werden, in einer Figur zu bündeln – den Teufel also einmal richtig an die Wand zu malen und damit vielleicht auch zu bannen.
Der stilistisch vermutlich vielseitigste Zeichner Frankreichs hat für "Blotch" eine eindringliche Zeichensprache in expressivem Schwarzweiß gefunden und mit dem ruhmsüchtigen Zeichner eine archetypische Figur geschaffen, die in ihrer Boshaftigkeit fast schon wieder liebenswert ist.