Eugène

124 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783940304872
Erscheinungsdatum 01.10.2013
Genre Belletristik/Comic, Cartoon, Humor, Satire/Comic
Verlag Rotopol
Illustrationen Quentin Vijoux
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HerstellerangabenAnzeigen
Rotopol
Friedrich-Ebert-Str. 95 | DE-34119 Kassel
info@rotopol.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Wer ist bloß dieser sonderbare Arzt? Eugène hat allen Grund, sich zu wundern. Dr. Trousseau interessiert sich offenbar für seine Hände und bietet Eugène nach einem prüfenden Blick auf eben jene auch noch einen Job in der Stadt an. In der Tat haben Eugènes Handflächen eine Besonderheit: Als Kind wurde ihm dort die Haut eines Fremden transplantiert. Er beschließt, sich auf das Angebot des Arztes einzulassen und nimmt die ominöse Stelle an. Doch die Ereignisse, die damit ins Rollen kommen, entziehen sich immer mehr seiner Kontrolle. Eugène gerät tiefer und tiefer in ein mitreißendes Abenteuer in dem die Präsenz seiner geheimnisvollen Verfolger immer bedrohlicher wird.
„Eugène“ ist die erste Buchveröffentlichung des französischen Illustrators Quentin Vijoux und überrascht mit jeder neuen Seite. In mühelos leichten Schwarzweiß-Zeichnungen entwickelt er einen spannenden Krimi, der den Leser nicht mehr loslässt.

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ISBN 9783940304872
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FALTER-Rezension

Der Bote mit den fremden Händen

Thomas Ballhausen in FALTER 50/2013 vom 13.12.2013 (S. 35)

Unter den vielen interessanten Comic-Neuerscheinungen ragt Quentin Vijoux' düstere Gesellschaftsfabel "Eugène" heraus

"Klingel!" – das ist die wenig missverständliche Aufforderung Jeannes an das vor ihr liegende Telefon. Sie erwartet sehnsüchtig einen Anruf ihres Verlobten Eugène, der überraschend eine neue Arbeit in der nicht näher bezeichneten "Stadt" angeboten bekommen hat. Und während Jeanne im gemeinsamen, isoliert auf einem Hügel thronenden Haus auf das erlösende Lebenszeichen wartet, rücken die Schatten des Zweifels und der Vergangenheit ihr immer näher. Denn ­Eugène, der höchst ambivalente Held aus Quentin Vijoux' umwerfendem Debütcomic, hat eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Geheimnissen.

Da sind etwa die per Post eintreffenden gelben Kuverts, auf denen "immer die gleiche Krakelschrift" prangt, und die ungeöffnet in eine Schublade wandern. Die mit wenigen gelungenen Strichen entworfenen Zweifel in Jeannes Gesicht begleiten Eugènes Ausflüchte und Ablenkungsmanöver. Mysteriöser noch ist der Umstand, dass dessen Handflächen Transplantate eines anonymen Spenders sind, die er in schlaflosen Nächten skeptisch betrachtet. Ihnen hat er auch besagten Job als Bote des schwer zu durchschauenden Dr. Trousseau zu verdanken.

So wie die sich überlagernden Handlinien auf ein schwer lesbares Schicksal verweisen, so weist auch das Comic selbst eine Netzstruktur mit zahlreichen Handlungssträngen auf. In ihnen begegnet der Leser etwa Marius Bouteille, der mit einem monströsen Wesen fliegende Häuser steuert und eigentlich unglücklich in eine Kellnerin verliebt ist; oder Pamphilia, dem "Mädchen vom Lande", das von allen begehrt wird und sich doch nur um ihren an der "Holzkrankheit" leidenden und sich in einen Baum verwandelnden Vater Rodin sorgt.
Alle diese Figuren und Elemente werden über Eugène zu einem tragischen Geflecht verbunden. Dass der mit der Zustellung einer der stets verschlossen zu haltenden Lieferungen auch sein eigenes Schicksal besiegelt, kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.
Vijoux' düstere Fabel führt uns in ein beinahe menschenleeres Märchenland. Ohne die Struktur einer klassischen Panelfolge entfaltet er in leichtem, unbeschwertem Stil eine Vielzahl skurriler Einfälle und irritierender Details. Die Schwere der verhandelten Themen – Verlust, Verrat, Verzweiflung – stehen in krassem Gegensatz zum minimalistischen Stil.

Elegant und mitleidlos führt der 30-jährige, aus Paris stammende Autor/Zeichner die Story ihrem schlimmen Ende entgegen. Erst als buchstäblich alles in Schutt und Asche liegt und keiner bekommen hat, wonach sie oder er strebt, findet diese originelle Reflexion über gesellschaftliche Beziehungen ihr Ende: Nicht nur was wir voneinander wissen, prägt die Verhältnisse, sondern mehr noch, was wir verbergen.
Die spärlichen Gespräche zwischen Eugène und Jeanne, zumeist mithilfe anachronistischer Apparate geführt und von Ausflüchten gekennzeichnet, sind Ausdruck unserer Gegenwart. Die Frage "Verzeihst du mir?" bleibt unbeantwortet.

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