Mumins / Mumins 3

Die gesammelten Comic-Strips von Tove Jansson
112 Seiten, Hardcover
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Reihe Mumins
ISBN 9783941099494
Erscheinungsdatum 01.09.2010
Genre Belletristik/Comic, Cartoon, Humor, Satire/Comic
Verlag Reprodukt
Übersetzung Matthias Wieland, Annette von der Weppen, Michael Groenewald
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Reprodukt GmbH
Gottschedstr. 4 Aufgang 1 | DE-13357 Berlin
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Kurzbeschreibung des Verlags

Leuchtturmwärter! Muminpapa ist begeistert von der Stellenbeschreibung in der Zeitung, war es doch immer sein Traum, auf einer Insel zu leben und ein Buch über die Erhabenheit der See zu schreiben. So macht sich die unternehmungslustige Muminfamilie auf den Weg, um auf einem kleinen meerumtosten Eiland Quartier zu beziehen. Einmal angekommen, lässt das Abenteuer natürlich nicht lange auf sich warten…

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ISBN 9783941099494
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FALTER-Rezension

When Tofsla Met Vifsla

Michael Omasta in FALTER 14/2022 vom 08.04.2022 (S. 7)

Tove hatte keine schwierige Kindheit, schon das unterscheidet die Titelheldin respektive den gleichnamigen Film wohltuend vom Gros aktueller Biopics. Tove Jansson (1914-2001) wuchs in einem liberalen Elternhaus in Helsinki auf, behütet von einem Kindermädchen, das Platon las, und mit einem Äffchen im Strickpullover als Spielgefährten. Ihre Mutter war Illustratorin, ihr Vater ein renommierter Bildhauer, und schon mit 15 Jahren veröffentlichte Tove ihre ersten Zeichnungen in einer progressiven Zeitung. Sie besuchte Kunstschulen in Stockholm und Paris und galt Ende der 1930er als eine der begabtesten Nachwuchskünstlerinnen Finnlands.

Von all dem erzählt "Tove" eigentlich nichts. Der bereits 2019 abgedrehte Spielfilm von Zaida Bergroth, der jetzt auch bei uns im Kino läuft, versucht erst gar nicht, Janssons ganze Biografie durchzuarbeiten, sondern fokussiert auf ihr bewegtes Leben im Alter zwischen 30 und Anfang 40. Er beginnt mitten im Zweiten Weltkrieg und endet damit, dass sie ihre spätere Partnerin trifft, die Grafikerin Tuulikki Pietilä.

Es sind hastige Kritzeleien, mit denen sich Jansson anfangs im Halbdunkel eines Luftschutzkellers in Helsinki von der niedergehenden Bombenlast ablenkt. Eventuell war das die Geburtsstunde der Mumins, suggeriert der Film. Und vielleicht war es auch kein Zufall, sondern Traumabewältigung, dass Jansson in einem ihrer ersten Bücher gleich einen Kometen das ganze Mumintal mitsamt seinen freundlichen, nilpferdartigen Bewohnern bedrohen lässt.

Kern des mit viel Zeitkolorit ausgestatteten Films, heißt es in einem Statement der Regisseurin Bergroth, sei Janssons "Streben, sich selbst als Künstlerin zu finden - der Konflikt zwischen den 'schönen Künsten' und ihrer Erfindung der Mumins, aber auch ihre leidenschaftlichen Liebesbeziehungen. Tove führte ein aufregendes Bohemien-Leben, das die weltberühmten Mumins-Figuren hervorbrachte."

Für damalige Verhältnisse gewagt, unterhielt Jansson eine offene Beziehung mit dem linken Publizisten und Politiker Atos Wirtanen, den sie 1944 kennenlernte, und eine mehr oder weniger geheime mit Vivica Bandler, der Tochter des Bürgermeisters von Helsinki, der sie 1946 am Theater begegnete. Beide erkannten - lange vor der Künstlerin -das Potenzial der Mumins und bestärkten sie darin, ihre stockende Karriere als moderne Malerin hintanzustellen, stattdessen Kinderbücher zu veröffentlichen und deren Dramatisierung für eine Bühneninszenierung zuzustimmen.

Etliche wichtige Nebenfiguren aus der Welt der Mumins schuf Jansson nach realen Vorbildern. So etwa trägt der Schnupferich nicht nur ständig Hut und Pfeife wie Atos Wirtanen, er teilt auch dessen Freiheitsliebe. Und mit dem heimlichtuerischen Paar Tofsla und Vifsla porträtierte sie, wie schon an den Namen unschwer zu erkennen, Vivica und sich selbst.

Den skurrilen Humor der Mumins kann man in diesem Biopic allerdings nur erahnen. Der größte Teil ihrer Abenteuer erschien ab 1952 in der britischen Evening News, sechs Strips die Woche, sieben Jahre lang. Manche der Geschichten, die bis heute immer wieder in Buchform aufgelegt werden -vorbildlich: "Die gesammelten Comic-Strips" in acht Bänden, schwarz-weiß wie im Original (siehe Marginalspalte) -, sind voll surreal anmutender Sprünge, so als hätte die Autorin keinen großen Erzählbogen gespannt, sondern lieber von Folge zu Folge drauflosimprovisiert.

Dabei geht es mitunter recht brutal zu. In "Mumins Familienleben" spielt der Titelheld anfangs mit dem Gedanken, ins Wasser zu gehen, weil er keine Familie zu haben glaubt. Und in "Mumins einsame Insel" zerschellt ein Schiff an der Küste, was die Zuschauenden lapidar mit "Die Haie freuen sich" und "Schade um die Piraten! Sie waren so männlich!" quittieren.

Eine der witzigsten Geschichten, "Mumin an der Riviera", wurde 2014 auch verfilmt. Darin lernt Familie "De Mumin" das Leben im Grandhotel kennen; am Pool räkeln sich eitle Filmstars (wir sagen nur: Audrey Glamour!), und Snorkfräulein, Mumins ewiges Love-Interest, hat eine Glückssträhne im Casino. "Sie bekommen eine halbe Million raus", meint der Hotelportier beim Auschecken. "Behalten Sie's", so die großmütige Antwort, "Kleingeld ist mir zuwider." In der Originalfassung wird Snorkfräulein übrigens von Alma Pöysti gesprochen, die jetzt die Titelheldin verkörpert.

Und wie! Sie raucht, sie säuft, sie tanzt durch den Film, von einer Party zur nächsten. Pöysti spielt Jansson als unangepasste Frau, die ihren Weg sucht, ihren Weg macht. Im amerikanischen Kino ist solch Alkohol-und Nikotingenuss schon lange nicht mehr darstellbar, maximal als Sucht, um einen Charakter negativ zu punzieren. So ist "Tove", in finnisch-schwedischer Koproduktion realisiert, letztendlich auch ein entschieden europäischer Film.

Während des Abspanns tanzt die echte Tove Jansson unter wolkenverhangenem Himmel durch den Garten ihres Sommerhauses auf der Insel Klovharu, dem Rückzugsort ihrer späteren Jahre.

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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