

Stefanie Panzenböck in FALTER 17/2017 vom 28.04.2017 (S. 29)
Im Mai 1945 sei man nicht nur in einem materiellen, sondern auch „in einem geistigen und moralischen Trümmerhaufen“ gestanden, konstatieren Iris Fink und Hans Veigl zu Beginn ihres umfassenden Werks über die Geschichte des österreichischen Kabaretts zwischen 1945 und 1970. Die Besatzungsmächte ließen die Kleinkunstbühnen zwar wieder aufsperren, das politische Kabarett machte erste Nachkriegsgehversuche und Vorkriegsgrößen wie Hermann Leopoldi und Karl Farkas kehrten zurück. Doch die Sehnsucht der Gesellschaft nach einer oberflächlichen Idylle war zu groß, um den Durchbruch kompromissloser Kleinkunst zuzulassen. Erst in den 1960ern – Qualtinger spielte das Stück „Der Herr Karl“ – beginnt die Politisierung des Kabaretts.
„… und Lachen hat seine Zeit“ ist sowohl eine spannende Lektüre als auch ein gut strukturiertes Nachschlagewerk, das man gern in die Hand nimmt.