Und wir bewegen uns doch

Soziale Bewegungen in Österreich
352 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783950192506
Erscheinungsdatum 01.11.2004
Genre Geschichte/Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
Verlag edition grundrisse
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Kurzbeschreibung des Verlags

Immer wieder wird - je nach Standpunkt - beklagt oder festgestellt, dass linke Bewegungen in Österreich nie ein größeres Ausmaß erreicht hätten. Trotzdem veränderte sich die institutionelle Struktur wie auch die Sichtweise und Lebensverhältnisse der Bevölkerung auch durch soziale Kämpfe. Internationale Einflüsse waren zwar wichtig, aber es gab auch hier mehr oder minder starke Aktivitäten. Diese Bewegungen, von den Revolten des Lebensstils der 1960er über die Besetzung der Wiener Arena, den Widerstand gegen das AKW Zwentendorf und das Wasserkraftwerk Hainburg, die Proteste gegen die Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten bis hin zu den Studierendenstreiks 1987 und 1996 und vieles mehr werden von Robert Foltin nachgezeichnet. Nicht zu vergessen die Bewegung gegen die ÖVP-FPÖ-Regierung ab dem Februar 2000, die eine für Österreich unerwartete Intensität hatte, aber auch der relativ schwache Widerhall der globalen Protestbewegung zu Beginn des neuen Jahrtausends. Im Zusammenhang mit seinen historischen Betrachtungen aus Perspektive des Widerstandes entwickelt der Autor auch eine Analyse der Transformation internationaler Entwicklungen und eine Beschreibung der Veränderungen der herrschenden Strukturen - nicht nur in Österreich.

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FALTER-Rezension

Robert Misik in FALTER 42/2005 vom 19.10.2005 (S. 39)

Widerstand in Österreich

Äußerlich sieht das Buch aus wie einer der vielen, leicht drögen Politologiesammelbände, in denen meist viel Wahres und selten etwas Überraschendes zu lesen ist. Wie angenehm hebt sich der Sammelband "Politische Kultur in Österreich 2000–2005" von solchen Vorlagen aber ab, wenn man in die Essays und Aufsätze hineinliest. Akademische Rücksichtnahme ist die Sache der Autoren fürwahr nicht – allen voran nicht von Herausgeber Nikolaus Dimmel, Professor an der Universität Salzburg, und Josef Schmee, Mitarbeiter der Arbeiterkammer. Ihr Urteil über fünf Jahre Wende fällt entsprechend pointiert aus: Neoliberalismus gepaart mit autoritärer, postfaschistischer Vulgarität. Neben Konrad Paul Liessmanns schon bekanntem Traktat "Der Reformgeist" finden sich Essays und Studien – darunter wahre Preziosen – über die Strafrechtsreform, den Club Jörg, über die "Marke Ich" (i.e. KHG) bis hin zur immer erwünschten, meist vermissten "Zivilcourage".

Erschienen im leicht zu übersehenden Eigenverlag der linken Zeitschrift Grundrisse, findet Robert Foltins Buch über die Geschichte aller österreichischen rebellischen Bewegungen und Zirkel seit der Halbstarkenära der Fünfzigerjahre leider erst nach und nach seine Leser. Es wären ihm mehr zu wünschen. Der Autor ist in der autonomen Szene der Achtzigerjahre aufgewachsen, was ihm weder nicht den Blick verstellte und ihm die Ironie nahm. Auch der in der hiesigen Protestkultur bewanderte Leser erfährt in "Und wir bewegen uns doch", was er vielleicht irgendwie wusste, aber bisher nicht so klar sah: Wie sich auch hierzulande Generationen und Kulturen konstituierten, die heute noch wirksam sind. Schließlich ist das Buch, das einen Bogen von 68ern über die Arena- und Anti-AKW-Bewegung bis zur Pop-Linken und den No Globals spannt, auch ein theoriesattes Traktat über die Transformation der Linken in den vergangenen fünfzig Jahren – und damit eine Art von Geschichtsschreibung, die sich von Erbsenzählerei angenehm abhebt und nicht im österreichischen Saft brät.

Gerade in Österreich lagen Rebellion und Kunst seit jeher nahe beieinander. Kein großes J'accuse in den vergangenen Jahrzehnten, bei dem nicht "die Intellektuellen" (worunter man hierzulande zunächst meist Literaten versteht) besonders vernehmbar waren. Und für die letzte Revolution sorgten hierzulande die Wiener Aktionisten. Kaum ein Satz, der den Begriff Kunst enthält, in dem diesem nicht das Wort "kritisch" vorangestellt wird. Nur, solche Sätze sagen sich mit feuilletonistischer Lässigkeit leicht, aber was bleibt davon, wenn man sie etwas strenger durchdenkt? Dieser Frage geht Gerald Raunig, bekannt kritischer Kopf im Umfeld von IG-Kultur, Depot und Netbase, in seinem neuen Buch "Kunst und Revolution" nach. Kritisch, versteht sich.

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