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Kurzbeschreibung des Verlags
Auf einem Berg oberhalb des Brückendorfes, in einem abgelegenen Haus, lebt ein Junge mit seinen Eltern. Der Vater ist Schlüsselmacher und wird weithin für seine Kunst gerühmt. Oft steigen die Leute den Berg hinauf und tragen ihr Anliegen vor. Von den Schlüsseln erzählt man sich, dass sie magische Kräfte haben, und niemals sieht der Junge die Kunden seines Vaters ein zweites Mal. Doch dann wird er Zeuge einer grausamen Tat und muss hinunter ins Dorf fliehen. Die Leute dort erwarten ihn bereits und wollen wissen, was geschehen ist. Außer Atem, mit blutigen Händen und zitternd vor Angst erzählt der Junge, seine Mutter habe seinen Vater erstochen. Sicher ist er sich aber nicht. Vielleicht war es auch der Vater, der die Mutter getötet hat …
Einmal mehr lotet China Miéville die Grenzen der fantastischen Literatur aus. »Dieser Volkszähler« ist ein virtuos erzähltes, atmosphärisch dichtes Buch, das unsere Wahrnehmung der gegenwärtigen Welt verzerrt, um das zu enthüllen, was uns in ihr verborgen bleibt.
Nach zwei verheerenden Kriegen ziehen Volkszähler übers Land, um den Restbestand und die Fremden zu zählen: „(J)e mehr wir über unsere Leute wissen, desto besser.“ Drohnen gibt es noch, die Dorfbewohner erkennen sie als „größere, komplizierte Wesen als Vögel“. Ein Bub glaubt beobachtet zu haben, wie sein Vater die Mutter in einen bodenlosen Schlund geworfen hat. Der Sohn findet nur kurz Schutz bei einer Waisenbande und muss dann zurück ins unheimliche Elternhaus.
China Miévielle wird der fantastischen Literatur zugeordnet, er selbst bezeichnet seine Texte als „weird fiction“. Der Brite dehnt die Grenzen des Genres weit aus. Die Stimmung seiner Novelle erinnert ein wenig an die entindustrialisierte Nachkriegswelt in Ransmayrs „Morbus Kitahara“. Es dauert, bis der Text sich auf der Handlungsebene öffnet. So wie der Höhlenschlund sind es seine Leerstellen, aus denen das Unheimliche entsteht.