Geschlechtsverkehr ist eine archaische Sache. Genauso wie das Kinderkriegen. Deswegen wählt Andreas Németh für die Illustrationen zu diesem Büchlein Mammuts jagende Urmenschen als Protagonisten. Seine Strichmanderln sehen aus wie von Kinderhand gezeichnet und ein bisschen auch wie steinzeitliche Höhlenmalerei. Das verleiht ihnen eine dem Thema guttuende Harmlosigkeit. Unter diesem „Deckmantel“ geht es dann um die nackten Tatsachen: das Küssen, die harten Brustwarzen und den steifen Penis. Letzterer „steht nach vorn, / als wäre es ein großes Horn“. Aber dann lässt ihn die Frau, die auf der Zeichnung oben sitzt, „ganz verschwinden / knapp unterm Bauch in ihrer Scheide“. Die Texte sind gereimt, auch das macht es leichter, ansonsten mit Scham besetzte Dinge zu benennen. Netter kann man Kinder im Vorschulalter schwerlich über die wichtigste Sache der Welt aufklären.