

Er ist nicht süß, aber so doof auch wieder nicht
Gerlinde Pölsler in FALTER 12/2025 vom 19.03.2025 (S. 24)
Kennen Sie Teenager, die, mit dem Ansinnen konfrontiert, sie sollten ein Buch lesen, dreinschauen wie der Kerl auf dem Cover nebenan? Vielleicht geht dann aber eine Graphic Novel. Große Bilder, wenige Buchstaben. Vor allem, wenn sie so witzig daherkommt wie „Der süßeste Bruder der Welt …“.
Dani lebt allein mit ihrer Mama. Entstanden ist sie durch eine Samenspende, aber seit sie denken kann, wünscht sie sich ein süßes Geschwisterchen. Ihre Mutter will nichts davon wissen. Zeigt Dani ihr niedliche Babyvideos, ruft sie: „Die armen Eltern!“ Dass sie plötzlich „Okay“ sagt, hätte gleich stutzig machen müssen.
Mama hat nämlich jemanden kennengelernt: Björn. Und der hat einen Sohn. Doch der ist kein brabbelndes Baby. Joschi spricht weniger als seine T-Shirts, die immerhin Erhellendes wie „Welcome to the DARK SIDE“ sagen. Er trägt stets Schwarz und Schlafzimmerblick. Dass Dani mit Mama auch noch zu Björn und ihm ziehen muss, ist ein starkes Stück. Allerdings hält die neue Schule eine Überraschung bereit: Elton. „Er erinnerte mich an jemanden … Aber an wen? … OMG! Ich war es, dem er ähnlich sah!“ Hat Dani am Ende ihren echten Bruder gefunden, einen vom selben Samenspender?
So spannend diese Passagen sind, so wahrhaftig erzählt das ganze Buch vom Dasein als Prä- oder Mittendrin-Teenager. Mütter, die reden wollen. Treulose Freundinnen. Und Erfreuliches, das die ganze Zeit schon vor der Nase wa