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Kurzbeschreibung des Verlags
Nach seinem bahnbrechenden Buch »Retromania« legt der wohl bedeutendste Poptheoretiker der Gegenwart mit „Glam“ nun das Standardwerk zu diesem faszinierenden Musikstil vor. Eine Kulturgeschichte der eigenwilligen Mode und schrägen Stars, die bis heute maßgeblichen Einfluss auf die Popkultur haben. David Bowie, T. Rex, Alice Cooper und Roxy Music feierten mit Glam das Künstliche und das Spektakel und grenzten sich so von den immer gleichen Rockbands ihrer Zeit ab. Glam war also mehr als nur ein buntes Spiel, er war das erste kulturelle Auflehnen gegen die in Langeweile erstarrte Rockmusik – Jahre vor Punk. Simon Reynolds lädt die Leser zu einer Bildungsreise durch die frühen Siebziger ein, in die Zeit der Glitzerkostüme, des Make-ups und der aufregenden Musik. Dabei bettet das Buch Glam in den größeren kulturellen und politischen Kontext ein, in eine Zeit des sozialen Umbruchs und der politischen Desillusionierung. Und es erzählt die Geschichte eines Bruches, den Künstler wie Lou Reed, die New York Dolls, Queen oder die Sparks mit der Hippie-Generation vollzogen haben, indem sie das Künstliche über das Authentische und das „Wahre“ stellten. Abschließend verfolgt Reynolds die Spuren von Glam bis in die Gegenwart und findet bei Künstlerinnen wie Lady Gaga ähnliche Strategien, etwa der Androgynität oder Dekadenz. „Glam“ zeigt, dass der Art Pop der Siebziger auch heute noch die Popkultur prägt.
Simon Reynolds zählt zu den besten Musikautoren unserer Zeit, weil er obsessiv und gleichzeitig sachlich arbeitet. Die Selbstverliebtheit so manches mit Pop beschäftigten Schreibers ist dem 54-jährigen Briten fremd. Angesichts seines nüchternen Stils wünscht man sich manchmal sogar, dass er etwas mehr aus sich rausgehen würde. Der Mann schreibt Standardwerke am laufenden Band; auf „Rip It Up and Start Again“, eine minutiöse Nachzeichnung der Postpunk-Ära um 1980, folgte „Retromania“, das unsere vergangenheitsfixierte Popgegenwart analysiert. Bei aller Brillanz blieb einem der Autor als Person bislang jedoch fremd.
Ein bisschen ändert sich das mit „Glam“, einem Buch über die Ära des Glitzer im Pop und visionäre Künstler wie Roxy Music, T.Rex, Sparks und natürlich David Bowie, dessen Blitz aus der „Aladdin Sane“-Phase das Buchcover zitiert, aber auch weniger kunstsinnige als prollige Acts wie Sweet und Slade. Reynolds’ frühe Musiksozialisation fällt in diese Zeit Anfang der 1970er. Eine seiner ersten Pop-Erinnerungen ist, als Achtjähriger im Fernsehen mit dem Fabelwesen Marc Bolan konfrontiert zu werden: „Mehr noch als die bedrohliche Sinnlichkeit des T.Rex-Sounds zog mich Bolans Look in seinen Bann (…) – Marc wirkte wie ein Kriegsherr aus dem Weltraum.“
Glam war die Phase der großen Gesten im Pop. Seine starken visuellen Reize hatten auch schlüssige musikalische Entsprechungen, doch die Inszenierung gehörte zwingend mit dazu. Die Musik nahm sich nicht zu ernst, sie sollte vor allem Spaß machen. Das war eine Reaktion auf die Ende der Sixties immer länger werdenden Stücke von Bands wie Pink Floyd und die allgemeine Freudlosigkeit im Rock. Glam-Acts holten sich ihre Inspiration zum Teil wieder aus dem schnellen, urtümlichen Rock ’n’ Roll der 1950er. Ihr Sound war offensiv sexy, aber auch quietschbunt und kindisch. Das Buch macht Lust darauf: Immer wieder unterbricht man die Lektüre, um die beschriebenen Songs zu hören und Live-Auftritte aus der Zeit zu bestaunen.