Der Hipster von der traurigen Gestalt

191 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783956145629
Erscheinungsdatum 13.07.2023
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Kunstmann, A
Übersetzung Christian Hansen
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die abenteuerliche Geschichte eines modernen Don Quijote, der voller Zuversicht und Tatendrang die Mission verfolgt, Nachhaltigkeit, Identitätspolitik und Wokeness in die Provinz zu tragen. Eine scharfsinnige Satire auf die Debatten unserer Zeit. Enrique zieht zu seiner Tante nach La Cañada, einem Dorf im Osten von Spanien, um dem Stadtleben zu entfliehen, einen Gemeinschaftsgarten anzulegen und seine Ex-Freundin zu vergessen. Morgens macht er Yoga im Hof, im Dorfladen sucht er vergebens nach Quinoa und auf den höchsten Punkten der Umgebung nach Handyempfang. Auch wenn sich zu seinem Workshop zum Thema Neue Männlichkeit vorerst nur seine Tante und vier weitere Frauen einfinden und die Drohne, die seine Amazon-Bestellung liefert, eine Scheune in Brand setzt – Enrique kämpft tapfer dafür, die Landbevölkerung in der Moderne zu verorten, und wird schließlich sogar zum Bürgermeister gewählt. Als jedoch ein Filmdreh über den Spanischen Bürgerkrieg die Mitglieder einer rechten Partei auf den Plan ruft, weil sie denken, es sei die anarchistische Revolution ausgebrochen, und ein amerikanischer Sänger der kulturellen Aneignung beschuldigt wird, weil er in der traditionellen Tracht von La Cañada auftritt, wird Enriques Idealismus auf eine harte Probe gestellt.

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ISBN 9783956145629
Erscheinungsdatum 13.07.2023
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FALTER-Rezension

Neuer Don Quijote: Für Nachhaltigkeit und Wokeness

Sebastian Fasthuber in FALTER 30/2023 vom 26.07.2023 (S. 28)

Das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Bewusstsein für aktuelle Themen wie Klimawandel oder Identitätspolitik hat den spanischen Autor Daniel Gascón (Jg. 1981) zu einem der lustigsten Bücher des Jahres inspiriert. Der einzige wirkliche Kritikpunkt sei gleich eingangs formuliert: Sein Roman "Der Hipster von der traurigen Gestalt" ist eine derart überdrehte Satire, dass sich der ernste Kern seiner beißenden Kritik an allen Lagern fast übersehen lässt.

"Die einfachen Leute sind Klasse", befindet Enrique. Von Madrid ist er ins Dorf gezogen, wo seine Tante und sein Onkel leben. Die erste Begeisterung für das ländliche Spanien, "fernab der Frivolität und leeren Geschwindigkeit des modernen Lebens", wo es außer ihm halt kaum jemand unter 30 und noch weniger Jobs gibt, währt nicht allzu lang.

Der Handyempfang ist mies. Für seinen Geschmack wird in La Cañada entschieden zu viel Auto gefahren. Und auch in der Landwirtschaft liegt einiges im Argen: "Mich erstaunt die heteropatriarchalische Ordnung im Hühnerstall."
Dennoch lässt sich der idealistisch-naive Held des Romans wie sein Vorbild Don Quijote nicht beirren und verfolgt sein "Projekt" munter weiter. Worum es ihm dabei geht, ist nicht ganz klar: Will er die Dorfbevölkerung woke machen? Eine nachhaltige Bio-Landwirtschaft aufziehen? Oder eigentlich doch nur seine Verflossene vergessen? Am besten alles in einem Aufwasch.

In einem munteren Ritt führt Gascón durch Probleme der kleinen und großen Welt. Er berührt Lokalpolitik -durch sein Engagement wird Enrique, obwohl ihn die autochthone Bevölkerung zunächst schneidet, sogar Bürgermeister - und die internationale Vernetzung im Kampf gegen den Klimawandel; kulturelle Aneignung durch schamlose Popstars und die Notwendigkeit einer zünftigen Dorfschänke.

Gascóns stimmenreicher Roman ist eine ländliche Polyfonie, die immer auch die große Welt mitmeint. Erstklassige Sommerlektüre.

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