

Erich Klein in FALTER 17/2017 vom 26.04.2017 (S. 9)
Das häufigste Wort in Adalbert Stifters Alterswerk Witiko ist ,Wald‘: Die Gründungsgeschichte des Königreichs Böhmen im 12. Jahrhundert beginnt mit einem Staccato an „Hauptwald“, „Waldstand“ und „Waldwuchs“. Der Dichter Michael Donhauser unterzieht das Buch einer kritischen Textanalyse – und der Wald findet kein Ende. Von der „Spiegel-achse von Wald und Wald“, der Suche nach Gerechtigkeit, missglückter Erbfolge, Kriegen und Klöstern ist die Rede. In Stifters poetischer Anthropologie, einer Menschengeschichte als Naturgeschichte, hat alles seinen Ursprung im Wald.