MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH info@matthes-seitz-berlin.de
Unsere Prinzipien
✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags
»Die Welt hat sich seit Jesus Christus weniger verändert als in den letzten dreißig Jahren«, musste Charles Péguy 1913 mit Schaudern feststellen. Gegen die kalte Rationalisierung und Ökonomisierung des Lebens im Zuge der Umwälzungen der Moderne verfasste er mit Das Geld eine ergreifende Ode an das verschwindende alte, volksnahe Frankreich, das über Jahrhunderte Bestand hatte. Er beschreibt das einfache, aber satte Leben zwischen Kirche und Dorfschule, das sich durch eine ganz eigene Würde jenseits des Glanzes des Überflusses auszeichnete. Und er schildert, wie die Beziehungen gegenseitiger Anerkennung bis in die Elementarschule Geltung hatten, eine Institution, die wie keine für die Überlieferung und Verankerung von Wissen und Werten stand und ebenfalls zu erodieren drohte. Péguys Schilderungen zwischen Nostalgie und Empörung berühren uns noch heute, sind sie doch von bleibender Aktualität.
Charles Péguy war früh von den Sozialisten ins Lager der katholischen Moderneverächter geflohen. 1913, ein Jahr vor seinem Tod, hatte er noch das Pamphlet „L’argent“ publiziert. Um Geld geht es darin nicht, sondern vielmehr um Arbeiter, die ihre Arbeit nicht mehr schätzen und sich erfrechen zu streiken und somit den Weltuntergang befördern.
Man kann nicht einmal sagen, dass es sich um eine der tausend phrasenhaften Abrechnungen mit einer angeblich gottverlassenen und dem Mammon ergebenen industrialisierten Welt handelt. Dazu ist die Verfallskonstruktion, die der offensichtlich unglückliche Literat bastelt, selbst innerhalb des Genres „Kulturkritik“ zu armselig. Doch überraschenderweise liegt in der komischen Banalität der Konstruktion zugleich der Reiz des irgendwie unverbraucht modernen Textes, der die Abirrung zum Prinzip macht und deswegen nicht anders als verschwurbelt bezeichnet werden kann.