Ökologisch sein

249 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783957577894
Erscheinungsdatum 29.11.2019
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft
Verlag Matthes & Seitz Berlin
Übersetzung Dirk Höfer
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MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH
info@matthes-seitz-berlin.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Trotz aller Panik leben wir in der bequemen Illusion, dass Erderwärmung und Massenaussterben erst noch bevorstehen. Deshalb erheben wir Daten und produzieren Fakten, als könnten wir damit die Welt retten. Handlungsfähig, so glauben wir, sind wir erst, wenn wir genug wissen. Wir sehnen uns nach dem Blick von oben, der uns das Gefühl gibt, über den Dingen zu stehen. Doch um uns ökologisch zu verhalten, brauchen wir nicht noch mehr über Ökologie zu lernen. Wir sind ökologisch, indem wir atmen, Felder bestellen, Tiere und Pflanzen essen und in Seen baden. Erst wenn unser Denken die Vogelperspektive aufgibt, in der wir selbst der blinde Fleck sind, werden wir auch verstehen können, dass wir unauflöslich mit unserer nichtmenschlichen Umwelt verquickt sind. Wir können vielleicht nicht wissen, wie die Biosphäre funktioniert, aber wir können uns auf sie einstimmen. Als Individuen werden wir in tausend Jahren nichtig sein. Was wir getan haben, wird es nicht sein.





»Das Problem mit dem ökologischen Bewusstsein besteht nicht darin, dass es so schrecklich schwierig ist. Es ist so einfach. Du atmest Luft, dein bakterielles Mikrobiom murmelt vor sich hin, die Evolution entfaltet sich schweigend im Hintergrund. Du hast dieses Buch ausgelesen und schaust dich um. Du brauchst nicht ökologisch zu werden. Denn du bist ökologisch.« - Timothy Morton, Ökologisch sein





»Morton ist der Philosophenprophet unserer Zeit. Seine Ideen mögen bizarr klingen, aber sie sind die adäquate Antwort auf die erschütternde Einsicht, der wir uns im 21. Jahrhundert stellen müssen: dass wir in eine neue erdgeschichtliche Phase unseres Planeten eingetreten sind.« - The Guardian


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FALTER-Rezension

Ökologisch denken ohne Schubladisierung

Kirstin Breitenfellner in FALTER 8/2020 vom 19.02.2020 (S. 34)

Timothy Morton braucht viele Begriffe, um etwas Einfaches zu erklären. Darunter befinden sich auch Neologismen, inspiriert von der philosophischen Phänomenologie. Sein Buch „Ökologisch sein“ behandelt die globale Erwärmung und das Artensterben. Morton hat aber einen anderen Ansatz gewählt als die gefühlten hundert Neuerscheinungen unter dem Motto „Es ist fünf vor zwölf, und ich erkläre euch jetzt, was ihr tun müsst, um die Welt zu retten“. Von dieser Art Selbstgewissheit ist der US-Philosoph meilenweit entfernt. Er schafft das Kunststück, ein Buch über die ökologische Krise zu schreiben, ohne Zahlen zu verwenden, Moralpredigten zu halten oder ­Prognosen abzugeben.

Über weite Strecken spricht er mehr über Kunst als über Biologie. Und auch im letzten Kapitel, „Eine kurze Geschichte des ökologischen Denkens“, geht es nicht um Fakten, sondern um Denkstile und Erwartungshorizonte. Gerade deswegen lohnt es sich, sein Buch zu lesen. Es hinterfragt so ungefähr alles, was man für gewiss gehalten hat.

Morton unterrichtet an der Rice University in Texas englische Literatur, sein Forschungsschwerpunkt liegt aber auf Philosophie und Ökologie. Er hat an unzähligen Umweltkonferenzen teilgenommen, die immer mit der bangen Frage endeten: „Was sollen wir tun?“ Denn dass wir den Planeten retten müssen, darüber sind sich die meisten einig, strittig ist nur, wie das gelingen könnte. Jedenfalls nicht, indem Medienkonsumenten mit Daten zugemüllt werden, meint der Autor, der entschieden gegen Fatalismus und Zynismus argumentiert. Schon eher, indem man Räume für kreatives Denken und Handeln öffnet.

Ökologisch zu sein bedeutet für ihn, sich bewusst zu werden, dass alle Lebensformen miteinander verbunden sind. Das habe die Menschheit nach der Sesshaftwerdung vor 12.000 Jahren so gründlich vergessen, dass diese Erfahrung nicht einfach zu haben sei. Trotzdem endet der so anspruchsvolle wie subversive Einspruch in eine verfahrene Debatte mit einer frohen Botschaft: „Du brauchst nicht ökologisch zu sein. Denn du bist ökologisch.“

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