Wie ich ein Baum wurde

267 Seiten, Hardcover
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Reihe Naturkunden
ISBN 9783957578587
Erscheinungsdatum 30.04.2020
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Matthes & Seitz Berlin
Illustrationen Pauline Altmann
Herausgegeben von Judith Schalansky
Übersetzung Grete Osterwald
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HerstellerangabenAnzeigen
MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbH
info@matthes-seitz-berlin.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Sumana Roy will im eigenen Rhythmus leben, in der Gegenwart, in der Baumzeit. Denn in den Wäldern und Hainen findet sie Ruhe statt Lärm, Einfachheit statt Überfluss, Selbstlosigkeit statt Eigennutz und statt gesellschaftlicher Zwänge die individuelle Souveränität fest verwurzelter Pflanzen. Sie kündigt ihre Stellung als College-Professorin, um sich ganz ihrer Baumbesessenheit hinzugeben, und findet Gleichgesinnte und Entsprechungen ihrer Sehnsucht in bengalischen Märchen, indischen und griechischen Mythen und Ritualen, in denen Menschen mit Bäumen verheiratet werden. Eigene Kindheitserinnerungen mit Kulturgeschichte und indische Dichtung mit Erkenntnissen aus Religion und Wissenschaft verwebend, gerät Sumana Roys Spurensuche zu einer weitverzweigten Meditation über das Wesen der Menschen und Bäume, in der das subtile Muster ihres Schreibens dem Schattenwurf des bewegten Geästs einer Braumkrone folgt und tatsächlich die Utopie eines anderen Lebens erahnen lässt.


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ISBN 9783957578587
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FALTER-Rezension

In den Blättern der Bäume rauschen Götter

Marianne Schreck in FALTER 36/2020 vom 02.09.2020 (S. 36)

Auch Bäume haben Rechte. Eine ihrer originellsten Fürsprecherinnen ist Sumana Roy. Sie lebt und arbeitet in Westbengalen, „im Schatten des Himalaya-Gebirges“, wie es in ihrer Kurzbio heißt. Roy wurde traditionell erzogen und jung verheiratet. Statt eigene Kinder zu bekommen, verschrieb sie sich aber dem Recht von Pflanzen auf ein autonomes Leben.

Tief in der hinduistischen Kultur verwurzelt, konfrontiert sie in ihrem Buch „Wie ich ein Baum wurde“ Körperempfindungen mit mystischen Vorstellungen des Waldes. Dabei findet sie auch immer wieder Verbindungen zwischen der europäischen und ihrer eigenen Kultur. Ihre Großmutter dürfte eine schillernde Figur gewesen sein. In den 1950er-Jahren zog sie von England Richtung Indien, um nach den Naturlehren des Literaturnobelpreisträgers Rabindranath Tagore zu leben. Sein soziales Netzwerk reichte von Mahatma Gandhi bis Albert Einstein.

Manchmal mäandern Roys Texte wild zwischen Gelehrtheit, Jux und dem für uns schwer verständlichen Glauben an die Wiedergeburt. Wenn man diese Vorstellung als Kohlenstoff-Recycling betrachtet, könnte man selbst als Europäer in dieser Symbolik etwas Tröstliches finden.

Man muss bei der Lektüre die vielen komplizierten Namen und Geschichten aus der indischen Tradition nicht gleich verstehen. Sie beeindrucken auch so als unglaublich fantasievolle und herrlich absurde Bilder über die Entstehung des Menschen und seine Beziehung zu Pflanzen.

Die Geschichten von grässlichen Gewalttaten, von Sex mit Bäumen und sogar mit Gemüse hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Roy erwischt dabei einen Ton, der dem Unglaubwürdigen einen gebührenden Platz einräumt.

Man tut gut daran, das Buch hin und wieder zur Seite zu legen, um Roys bisweilen tollkühne Gedanken sickern zu lassen. Derweil kann man sich an der Ästhetik des Buches erfreuen: Der mit stumpfem Buntstiftstrich gefertigten Bebilderung, dem Prägedruck auf dem Cover und dem korallenrot eingefärbten Oberschnitt ist subtile Erotik eingeschrieben.

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