

Neue Bücher
Sebastian Fasthuber in FALTER 10/2020 vom 06.03.2020 (S. 36)
Pop-Biografisches aus Mainstream und Underground
Der Mann konnte singen wie kein zweiter und war obendrein ein fantastischer Songwriter. Als er zum Superstar wurde, wandte sich das Blatt. Er mutierte zum Einsiedler und ließ sein Talent langsam versiegen. Davon wird die große Biografie über George
Michael irgendwann detailliert berichten. Das Buch seines Jugendfreundes und Wham!-Kollegen Andrew Ridgeley, das sich auf die frühen Jahre bis zum Beginn der Solokarriere beschränkt, ist einstweilen ein guter Snack.
Ridgeley, von dem Michael in einem späten Interview sagte, er beneide ihn, weil er sich gemütlich im Pub volllaufen lassen könne, ohne von Kamerateams verfolgt zu werden, ist der Typ des „good bloke“. Solch einen unkomplizierten Kumpel brauchte George Michael, um trotz seiner Unsicherheiten den Schritt ins Rampenlicht zu wagen. Auch als Erzähler ist Ridgeley sympathisch und erstaunlich frei von den geschäftstypischen Eitelkeiten.