Reicher Pöbel

Über die Monster des Kapitalismus
188 Seiten, Taschenbuch
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ISBN 9783963171260
Erscheinungsdatum 10.10.2018
Genre Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft/Gesellschaft
Verlag Büchner-Verlag
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Büchner-Verlag eG
Bahnhofstr. 5 | DE-35037 Marburg
info@buechner-verlag.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die Superreichen stehen unter heftigem Beschuss: Sie plündern die Welt und mästen sich an fremder Arbeit, verspielen unsere Zukunft und zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die »Fuck-You-Politik der Oberschicht« (Michael Naumann) hat einen »Krieg der Klassen« (Warren Buffet) provoziert, der größtenteils noch in den Medien, vielleicht aber bald schon in den Parlamenten und auf den Straßen geführt wird. Mit den geschulten Augen des Kulturphilosophen zeigt Björn Vedder: Die Kritik am »reichen Pöbel«, wie sie derzeit in Debatten, Filmen, Büchern und Fernsehserien Konjunktur hat, ist halbherzig und heuchlerisch. Sie dämonisiert eine kleine gesellschaftliche Gruppe, ohne das dahinterstehende Wirtschaftssystem und unsere eigene Rolle darin infrage zu stellen. Wie gefährlich diese fehlgeleitete Kritik für die politische Kultur und die unter Druck geratene Mittelschicht werden kann, zeigen die jüngsten Wahlerfolge von Populisten, etwa von Donald Trump oder der AfD. Denn während es sich die vermeintlichen Gesellschaftskritiker beim Reichen-Bashing gemütlich machen, entsteht eine brandgefährliche politische Allianz: Der arme und der reiche Pöbel schicken sich gemeinsam an, der von ihnen umklammerten Mitte der Gesellschaft den Garaus zu machen.

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FALTER-Rezension

Monster sind nicht nur die Superreichen

Kirstin Breitenfellner in FALTER 3/2019 vom 16.01.2019 (S. 28)

Der Publizist Björn Vedder liebt Invektiven wider den Zeitgeist. In „Neue Freunde“ (2017) legte er dar, warum Freunde auf Facebook tatsächlich echte Freunde sind, und lieferte damit gleichzeitig eine spannende und kluge Theorie der Freundschaft im Zeitalter des Narzissmus. Der Titel seines neuen Buchs „Reicher Pöbel“ verbindet zwei auf den ersten Blick nicht zusammenpassende Begriffe, denn unter Pöbel versteht man gemeinhin unkultivierte, in der Masse gewaltbereite Menschen, vornehmlich gesellschaftlich Unterprivilegierte.

Vedder meint damit aber jene Superreichen, denen eine in jüngerer Zeit stark anschwellende Kritik die Schuld am Elend der Welt gibt. Gerne wird dabei von dem einen reichsten Prozent gesprochen, dem 99 Prozent der Weltbevölkerung als (relativ) Arme gegenüberstehen. Hinter der berechtigten Kritik, so Vedders These, steckt aber auch der Versuch, von den eigenen Privilegien abzulenken, denn die wohlhabendsten zehn Prozent der Weltbevölkerung leben vornehmlich in den Industrienationen und benehmen sich gegenüber dem Rest der Welt nicht weniger egoistisch – und das sind (beinahe) wir alle.

Im Rückgriff auf Theorien des Frühkapitalismus und auf Hegel versucht Vedder zu zeigen, dass der Kapitalismus als Verrechtlichung des ökonomischen Eigeninteresses per se dazu angetan ist, extrem Vermögende hervorzubringen – die, frei von den zivilisierenden sozialen und sittlichen Banden, zum wohlstandsverwahrlosten, antisozialen Pöbel mutieren.

Mit dem Finger auf diese „Monster“ zu zeigen decouvriert er als heuchlerischen, kompensatorischen Humanismus, der Auswirkungen von Strukturen auf Personen projiziere und damit ein System stabilisiere, von dem man hoffe, weiterhin profitieren zu können. Empörung ersetzt dabei politisches Handeln, derweil sich der reiche Pöbel unter Rechtspopulisten wie Donald Trump oder Viktor Orbán mit dem armen Pöbel verbündet.

Vedders kluges Buch ist ein Augenöffner – und eine gute Gelegenheit, sich wieder einmal an der eigenen Nase zu fassen.

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