Die Katze des Rabbiners

Sammelband 5
168 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783964451224
Erscheinungsdatum 23.01.2025
Genre Belletristik/Comic, Cartoon, Humor, Satire/Comic
Verlag avant-verlag GmbH
Übersetzung Annika Wisniewski
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HerstellerangabenAnzeigen
avant-verlag GmbH
Weichselplatz 3-4 HH | DE-12045 Berlin
service@avant-verlag.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Die Katze des Rabbiners kann nicht nur sprechen, sondern auch telefonieren. Und das nicht mit irgendwem: Zufällig stößt sie auf die Telefonnummer von Gott und ist fortan davon überzeugt, der neue Prophet zu sein. In vielen Gesprächen hinterfragt die Katze die Heilige Schrift und lässt aus ihrer persönlichen Interpretation die „Bibel für Katzen“ entstehen.

Im zweiten Album des Sammelbands blickt Joann Sfar auf eine vergessene Episode der französischen Geschichte zurück. Wir begleiten den Rabbiner in seiner Jugend als maghrebinischer Soldat in der französischen Armee. Nach zahlreichen Fronterlebnissen kommt es 1919 bei der Überfahrt nach Odessa zur Revolte der Matrosen.

„Die Katze des Rabbiners“ wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Max und Moritz-Preis. In diesem fünften Sammelband sind die Bände 11: „Die Bibel für Katzen“ und 12: „Die Fahrt übers Schwarze Meer“ als deutsche Erstveröffentlichung enthalten. Damit schließt die deutsche Ausgabe wieder zu den aktuellen französischen Alben auf.

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ISBN 9783964451224
Erscheinungsdatum 23.01.2025
Genre Belletristik/Comic, Cartoon, Humor, Satire/Comic
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FALTER-Rezension

Niemand stirbt ohne meine Erlaubnis

Julia Kospach in FALTER 42/2024 vom 18.10.2024 (S. 42)

Die Lust am Zeichnen, eher: die Gier danach, ist Joann Sfar auch nach einer über dreißigjährigen Karriere und rund 150 Comic-Alben noch nicht vergangen. Sein neues Album trägt den Titel „Der Götzendiener“ und ist – wie auch sein letztes Album „Die Synagoge“ – autobiografisch. Stellte der in Nizza aufgewachsene französische Comic-Star, Jahrgang 1971, in „Die Synagoge“ seine Beziehung zum Judentum, seinen Anwaltsvater und dessen erdrückende männliche Omnipräsenz ins Zentrum der Geschichte, ist in „Der Götzendiener“ Sfars abwesende Mutter der Dreh- und Angelpunkt, von dem aus er erzählt. Seine Mutter starb, als er knapp vier Jahre alt war. Ihr Tod wurde viele Jahre vor ihm verschwiegen. Es hieß, sie sei auf Reisen. Über sie gesprochen wurde nicht.

Bis ins Erwachsenenalter trug Joann Sfar stets ein Foto seiner Mutter bei sich. Für sein neues Album hat er es nachgezeichnet: Eine dunkelhaarige Schönheit ist darauf zu sehen. Ihr Gesicht drückt Missbilligung aus. Für ihren Sohn fühlte es sich an, als würde sie seine Entscheidungen stets infrage stellen; auch und vor allem seine unbändige Mal- und Zeichenbesessenheit und seinen dringlichen Wunsch, sich – buchstäblich – ständig Bilder von der Welt zu erschaffen. Als junger Mann erklärt ihm dazu ein Rabbiner: „Dieses Foto mit der gerunzelten Stirn wird jedes Mal ‚Nein‘ sagen, wenn dich etwas glücklich macht … Genau deshalb sind Fotos auf jüdischen Gräbern verboten. Man soll die Erinnerung an einen Verstorbenen nicht erstarren lassen. Das wäre Götzenanbetung.“

Nur was tun, wenn man wie Joann Sfar einer ist, der das Zeichnen, das Erschaffen von Bildern braucht, um sich die Dinge des Lebens zu erschließen? Während gleichzeitig die eigene Religion lehrt, dass man kein Recht habe, Bilder zu machen, die die Welt darstellen? Vor allem, wenn man selbst von frühester Kindheit an im Zeichnen den Modus gefunden hat, alles unter Kontrolle zu halten? Nicht umsonst sagt ein gezeichnetes Selbstporträt von Sfar an einer Stelle im Comic: „Niemand stirbt ohne meine Erlaubnis.“ Denn in Zeichnungen ist alles möglich, sogar, sich zum Herrn über Leben und Tod zu machen. Zugleich ist das Zeichnen für ihn ein Dialog mit der verstorbenen Mutter, die Malerin war.

Um diese und ähnliche Themen kreist „Der Götzendiener“. Sfar, der Philosophie studiert hat und im Gedankengebäude des Judentums erzogen wurde, ist der große Debattierer und Ideendiskutierer unter den Comiczeichnern. Man denke nur an seine vielteilige Erfolgscomicserie „Die Katze des Rabbiners“, in der eine sprechende Katze, die die Tora studiert hat, gern theologische Streitgespräche von der Art führt, wie sie das Judentum zur Vermittlung seiner Lehren kennt.

Was abstrakt klingt und große Fragen berührt, wird in Sfars Zeichnungen ganz konkret: Da geht es dann um den kleinen Joann, der lieber Actionfiguren zeichnet als hölzerne Gliederpuppen, weil sie „besser gebaut sind“. Da geht es um Zwiegespräche mit seinen Figuren, die ihn buchstäblich aus seinen Zeichnungen heraus anspringen. Es geht um Sex, Verführung und wie man sich gelegentlich ins Zeichnen flüchtet, statt zu leben. Es geht um Lehrer und Vorbilder, ums Draußen-Zeichnen und ums Malen mit den eigenen Kindern, um Erinnerungen und Durchbrüche und ums Finden eines eigenen Stils. Durch das Album geistern auch die Figuren anderer Zeichner, die für Sfar prägend waren.

Am Ende steht das Fazit: „Zeichnen, das ist das Leben.“ Aber wie man nach so langem Ringen endlich an den Punkt findet, an dem man sich das, was man längst als sein Ureigenstes erkannt hat, auch endlich erlaubt, das ist die Essenz dieser lebensprallen, farbenprächtigen Graphic Novel. Und wer Lust auf noch mehr von Joann Sfar hat: Ende November erscheint endlich auch Sammelband Nummer 5 von „Die Katze des Rabbiners“ in deutscher Übersetzung.

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