Elf Zentimeter

Der Tatsachenroman
192 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783990010228
Erscheinungsdatum 01.02.2011
Genre Belletristik/Romanhafte Biografien
Verlag edition a
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Kurzbeschreibung des Verlags

Am Ende kommt es doch auf die Größe an. Oder nicht? Der junge Kabarettist Stefan Scheiblecker nimmt sich in seinem unverblümt autobiografischen Roman eines Themas an, das Männer wie Frauen insgeheim mehr beschäftigt, als sie gemeinhin zugeben. In seinem zum Weinen komischen und dabei spannenden Buch über ein (Liebes-)Leben mit elf Zentimetern verpackt der Autor einschlägiges Wissen von Ärzten, Psychologen und Ethnologen und liefert Erfahrungsberichte über Selbstversuche mit künstlichen Verlängerungsangeboten aus dem Internet. 'Ich wollte', sagt er, 'Männer von einem Trauma befreien. Und ich wollte der erste Mann sein, der offen darüber spricht.'

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FALTER-Rezension

"Den Frauen ist die Länge egal"

Sebastian Fasthuber in FALTER 7/2011 vom 16.02.2011 (S. 34)

Der Schalterbeamte Stefan Scheiblecker macht sein bestes Stück zum Buchhelden

Ein Mann definiert sich über die Schwanzlänge", erklärte Schauspieler Karlheinz Hackl vor zwei Wochen im Interview mit dem Kurier, ohne wirklich danach gefragt worden zu sein. Auf ihn dürfte es damit zutreffen. Und ganz allein scheint der Mime mit seiner Meinung auch nicht zu sein.
Der junge Niederösterreicher Stefan Scheiblecker war jahrelang besessen von seinem Schwanz, genauer: von der fixen Idee, dieser sei viel zu kurz geraten. "Elf Zentimeter" heißt das gerade erschienene Buch, in dem der 25-Jährige seinem Ding ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Er beschreibt darin penibel seine Leidensgeschichte, bis er schlussendlich lernte, mit der Länge, die ihm gegeben wurde, zu leben.
"Jetzt rede ich mir leichter drüber", sagt er. "Aber zeitweise habe ich unter einem echten Trauma gelitten." Begonnen haben die Probleme in der Pubertät mit Hänseleien von Mitschülern, bei denen sich nicht nur die Buben, sondern auch die Mädchen hervortaten. Von potenziellen Objekten der Begierde "der fette Stefan mit dem kleinen Schwanz" gerufen zu werden, das muss man erst einmal wegstecken.

Schon als Pubertierender experimentierte Scheiblecker mit exotischen Massagetechniken, um seinen Schwanz irgendwie zu strecken. Bitter: Nach einem missglückten Masturbationsversuch mit einem Metallring landete er als 17-Jähriger im Krankenhaus. Das Schamgefühl stieg in luftige Höhen, das Selbstwertgefühl blieb im Keller.
Als er wenig später endlich seine erste feste Freundin hatte, traute er sich ein Jahr lang nicht, sich ihr nackt zu zeigen. Heute sagt er: "Den Frauen ist die Länge im Prinzip egal. Sie stört sie nur dann, wenn du sie selbst zu einem Problem machst. Irgendwann ist meine Freundin auch auf die Sache aufgesprungen und hat mich damit aufgezogen. Das zieht dich natürlich noch mehr runter."

Dass "Elf Zentimeter" kein trister Erfahrungsbericht eines vermeintlich zu kurz Gekommenen geworden ist, liegt an der Don-Quijote-artigen Sturheit, mit der der Autor bei der Sache bleibt. Amüsant-absurd wird sie für den Leser spätestens an dem Punkt, an dem der Erzähler bei einem betrunkenen Abenteuer (O-Ton: "zehnsekündiger Waldfick") vor ein paar Jahren einen Sohn zeugte. Das hätte ihm Beweis genug sein müssen, seinen Schwanz in Ordnung zu finden.
Doch immer wieder zog es ihn zurück in einschlägige Internetforen ("Wenn man sich ernsthaft Sorgen macht, sollte man nicht zu viel Zeit im Internet verbringen") und schließlich in einen Sexshop, wo er von Pillen über Pumpen bis zu Expandern alles kaufte, was eine Steigerung versprach. "Alles so gut wie wirkungslos", konstatiert er nun. "Höchstens mit Expandern lässt sich eine kurzfristige Verlängerung erzielen. Aber das ist sehr schmerzhaft."
Am Ende stand sogar eine operative Penisverlängerung im Raum. Nach einem Beratungsgespräch in einer deutschen Klinik hätte Scheiblecker es fast gemacht. Rückblickend ist er froh darüber, damals gerade eine neue Frau kennengelernt und es nicht gemacht zu haben : "Mehr als zwei Zentimeter bringt eine Operation nicht. Zudem ist sie sehr teuer und nicht ohne Risiken. Ich habe mir auch sagen lassen, dass viele Männer trotzdem unzufrieden bleiben. Die wollen einen noch Längeren. Das ist wie bei Frauen, die sich die Brust vergrößern lassen."
Für die Recherchen zum Buch begab sich der Neo-Autor, der als Schalterbeamter am Westbahnhof arbeitet, ins Puff. Um ein Gefühl dafür zu kriegen, wo der Durchschnitt liegt, ließ er von drei Damen vom Fach die Penislängen von Persönlichkeiten schätzen. "Die Ergebnisse sind natürlich mehr humorig zu nehmen. Interessant fand ich aber, dass die Damen elf oder zwölf Zentimeter als Durchschnittslänge ansahen. Mich haben sie übrigens richtig geschätzt."
Zum Interview hat der Lilienfelder seinen Vater mitgebracht. Der fühlt sich zum Glück weder zum Manager noch zum Anstandswauwau berufen. Er ist einfach stolz auf seinen Sohn: "Die Sache bereichert mein Leben auch. Alles, was ich mich nicht getraut habe, macht Stefan jetzt." Der Sohn versucht sich zeitweise auch als Nachwuchskabarettist. Das Thema Schwanz war ihm aber zu ernst, um es in einem Programm aufzuarbeiten.

Lustig ist das Buch streckenweise trotzdem geworden. "Du machst es mir nicht leicht", sagt der Geplagte an einer Stelle zu seinem Penis. Um dann fast zärtlich hinzuzufügen: "Ich weiß, dass ich es dir auch nicht leicht mache."
Stefan Scheiblecker wirkt im Gespräch überraschend souverän. Auch dass er diesen Freitag in der MDR-Talkshow "Riverboat" auftreten soll, erzeugt bei ihm mehr Freude als Nervosität. Nur vor der Buchpräsentation in seiner Heimatgemeinde hat er ein wenig Bammel: "Am Land ist es mit solchen Themen noch etwas heikler. Sagen wir so: Die Oma soll nicht unbedingt von dem Buch erfahren."

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