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Kurzbeschreibung des Verlags
Wie fühlt es sich an, wenn über Nacht alles anders ist und das Ich zu- rückgeworfen auf sich selbst? Wie reagiert die Sprache auf solch einen Zustand? Verstummt sie? Bricht sie aus?
Nach der Schockstarre der ersten Tage hat Helmut Neundlinger zu schreiben begonnen, jenseits der Geschwätzigkeit von Corona-Blogs. Als lyrischer Reporter sucht er die äußeren Entwicklungen in seinem Inneren auf: wie die Zeit ihre Form verliert, das Ich im eigenen Körper fremdelt, wie Enge und Leere, Verzweiflung und Panik die bekannten Fragwürdigkeiten zum Glühen bringen. Das alles mündet in den „Gesang aus dem Bauch des Wals“, diesen großen Transformator, der, so alt wie die Zeit, den Menschen zu sich kommen lässt. Wie könnte die Sprache diese Verwandlung nicht abbilden?
"Virusalem" ist ein zwischen Poesie und Pointe changierendes, den Geist anregendes Vademecum, das – von der aktuellen Krise angestoßen – so weit über diese hinausweist wie die im Titel anklingende Stadt.
Autor, Literaturwissenschaftler, Archivar, Musiker: Helmut Neundlinger ist vielseitig interessiert und umtriebig, ohne gschaftlhuberisch zu agieren. Ob er den Nachlass des Germanisten Wendelin Schmidt-Dengler aufarbeitet oder einen Roman schreibt ("Eins zwei Fittipaldi") - was Neundlinger angreift, hat normalerweise Hand und Fuß. Sein neuer Lyrik-und-ein-wenig-Prosa-Band, entstanden während des ersten Lockdown, lässt einen jedoch ratlos zurück.
Schon der Titel "Virusalem" erscheint nicht schlüssig, Bezug zu Jerusalem findet sich im Buch keiner. Umso mehr geht es darum, wie sich die Erfahrung der Krise anfühlt. Trotz der fehlenden zeitlichen Distanz könnte ein lyrisches Corona-Tagebuch mit mehr oder weniger originellen Empfindungen punkten. Neundlingers Betrachtungen aber fallen derart allgemein aus, dass einen "Virusalem" emotional wie intellektuell kalt lässt.