

Sebastian Fasthuber in FALTER 38/2018 vom 21.09.2018 (S. 40)
Der Begriff „Arabeske“, der meist auf Verzierungen und Ornamente hinweist, kommt einem auch nicht mehr jeden Tag unter. Friedrich Schlegel hat ihn vor rund 200 Jahren in die Literatur überführt, wo er eine natürliche, ganz der Fantasie des Schreibers folgende Form bezeichnet. Also ziemlich genau das Gegenteil eines Romans in seiner heute den Literaturbetrieb bestimmenden, hochgradig normierten Form.
Arabesken passen perfekt zum sympathischen Außenseiter Erwin Einzinger, dessen Art zu schreiben Übelmeinende strukturlos nennen und konstatieren, seine Bücher ließen nachvollziehbare Handlungen vermissen. Letzteres stimmt. Doch beziehen seine wild durch die Welt, Zeit und Themengebiete hüpfenden Assoziations-Kunststücke gerade daraus ihren Reiz. Mit einem Satz aus „Das Wildschwein“ gesprochen: „Höherem Schwachsinn kann man natürlich auch mit Rübensäften zuprosten.“