
Sebastian Fasthuber in FALTER 4/2024 vom 24.01.2024 (S. 28)
Die Romanproduktion stand zuletzt im Zeichen eines glatten Erzähl-Mainstreams. Vieles gibt sich inhaltlich fortschrittlich und ist stilistisch bieder. Was nach Literatur mit etwas mehr Anspruch riecht, hat einen schweren Stand. Nur so ist es zu erklären, dass das Debütwerk von Matthias Gruber, aus dem er am 30. 1. in der Gesellschaft für Literatur liest, noch nicht einmal für einen Preis nominiert wurde.
Seine Ich-Erzählerin hat eine genetische Fehlbildung und wächst in tristen Verhältnissen auf. Der Vater handelt mit (Elektro-)Schrott. Eines Tages findet das Mädchen auf einer noch funktionstüchtigen Festplatte Fotos einer Schönheit. Sie postet die Bilder auf Social Media und kann sich auf einmal vor Followern nicht erwehren. Ein anrührendes, trauriges, bisweilen auch hochkomisches Buch über unsere Gegenwart.


