Das hab ich mir anders vorgestellt

Tagebuch auf der Reise nach Griechenland
96 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783990272848
Erscheinungsdatum 28.08.2023
Genre Reisen/Reiseberichte, Reiseerzählungen
Verlag Jung u. Jung
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Kurzbeschreibung des Verlags

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Am 27. August 1843 um vier Uhr nachmittags besteigt
Franz Grillparzer in Wien ein Dampfschiff, um sich auf die letzte große Reise
seines Lebens zu begeben. Es ist ein Sonntag, doch feierlich ist ihm nicht
zumute, von Aufbruchstimmung keine Spur. Aber die Reise soll ja auch dazu
dienen, ihn "mit Gewalt" von seiner brütenden Lethargie zu befreien, also macht
er sich auf den Weg: die Donau hinunter über Budapest und Belgrad ans Schwarze
Meer und in die Hauptstadt des Osmanischen Reichs, von dort durch die
Dardanellen über die Kykladen nach Athen. Konstantinopel, Troja, Smyrna,
Parnass und Delphi, der Klang dieser Namen lässt ihn "das Großartige" erwarten,
doch die Unbill folgt ihm von Anfang an auf dem Fuß: Durchfall, Seekrankheit, Regen,
üble Kost, miese Quartiere, schlechte Straßen, lästige Reisegefährten, unverschämte
Preise, Herbststürme, Langeweile, Quarantänebestimmungen … und kaum ist all das
durchlitten, tobt in Athen die Revolution, und Grillparzer muss fürchten, für
einen Bayern gehalten zu werden!

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ISBN 9783990272848
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FALTER-Rezension

Franz Grillparzer macht Urlaub und kotzt sich auf Tripadvisor aus

Klaus Nüchtern in FALTER 34/2023 vom 25.08.2023 (S. 29)

Nun ist es auch schon wieder 180 Jahre her, dass Franz Grillparzer zur letzten großen Reise seines Lebens aufbrach. Am 27. August 1843 geht er in Wien an Bord eines Dampfschiffes, das ihn donauabwärts bis nach Konstantinopel bringen soll. Am Ufer steht seine ewige Verlobte, Katharina "Katty" Fröhlich, und weint, und dem 52-jährigen Dichter selbst ist die Fahrt auch nicht geheuer: "Mir war zumut wie einem, der zuerst nicht aufs Wasser, sondern ins Wasser geht."

Neben Dramen und Novellen hat Grillparzer auch ein umfangreiches autobiografisches Œuvre hinterlassen: die grandiose "Selbstbiographie" und die gesammelten Tagebücher - "ein herrlicher Brummfetzen", wie Clemens J. Setz urteilte. Die Aufzeichnungen der Reise nach Griechenland, wohin sich der Dichter nach seinem Aufenthalt im Osmanischen Reich begibt, bestätigen diese Brummfetzenhaftigkeit aufs Herrlichste. Dabei lässt sich die Reise gar nicht übel an. Pressburg erscheint dem Schiffstouristen "hübscher und städtischer" als angenommen, auch der "Weiberschlag", für den er stets ein waches Auge hat, findet seine Zustimmung. Aber schon kurz darauf erfolgt der erste Einbruch: "Der heutige Tag ist so ziemlich verloren."

Ein Grantscherben von Graden betätigt sich der insomnia-und diarrhoegeplagte Dichter als Tripadvisor-Troll, der Landschaft, Kulturangebot, Frühstücksbuffet und Zimmerservice mit Gusto und gelegentlich durchaus rassistischen Untertönen benörgelt: Das Donauufer bei Widin ist "so abgeschmackt wie immer"; die Paläste am Bosporus "sind nur aneinandergeschobene Lusthäuser"; und die Kritik einer Theateraufführung in Pest fällt denkbar lapidar aus: "Gespielt wie in Hietzing oder Baden." Grillparzers volatiles Gemüt kann aber auch in die Gegenrichtung ausschlagen. Obgleich die Dardanellen an die Schönheit des Bosporus nicht herankommen, hat der Dichter das Meer nirgendwo sonst "so lichtblau gesehen" und vergibt ausnahmsweise fünf Sterne: "Rechne den heutigen Tag unter die angenehmsten meines Lebens".

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