Miserere

Drei Texte
80 Seiten, Hardcover
€ 16
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ISBN 9783990274071
Erscheinungsdatum 06.08.2024
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Jung u. Jung
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Kurzbeschreibung des Verlags

Am 5. Januar 2024 ist Helena Adler gestorben, mit vierzig Jahren, viel zu früh. Für drei Bücher hat die Zeit gereicht, und mit diesen Büchern, vor allem aber mit »Die Infantin trägt den Scheitel links« ist es ihr gelungen, sich in die Geschichte der neueren deutschsprachigen Literatur einzuschreiben. Mit überschäumender Sprachlust, mit unbändigem Wortwitz, auf Leben und Tod und mit Hohn und Spott und Zähnen und Klauen hat sie sich ihrer Herkunft gestellt und der Alptraumidylle der österreichischen Provinz auf der Wetterseite einen frischen Anstrich verpasst. Sie hat auf Biegen und Brechen alle Register gezogen, denn ihre Literatur war nicht nur ein sehr großer Spaß, sondern immer auch eine sehr ernste Angelegenheit. Das zeigt sich auch an den drei noch zu Lebzeiten abgeschlossenen Texten, die dieser Band versammelt. Sie wüten und sie poltern wie eine Liebeserklärung an das Leben, die das letzte Wort behalten will – und behält!

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ISBN 9783990274071
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FALTER-Rezension

"Sei's drum, du Scheißtrum": Die letzten Texte von Helena Adler

Sebastian Fasthuber in FALTER 25/2024 vom 19.06.2024 (S. 29)

Die Salzburger Autorin Helena Adler war eine der auffälligsten Stimmen der heimischen Gegenwartsliteratur. Anfang Jänner ist sie im Alter von nur 40 Jahren einem Gehirntumor erlegen. Das Werk, das sie hinterlassen hat, ist schmal, aber von Gewicht. Die Romane "Die Infantin trägt den Scheitel links" und "Fretten" beeindruckten mit ihrer sprachlichen Wucht.
Ursprünglich für Juli angekündigt wurde ein kleiner Band mit drei kürzeren Texten, die die Autorin noch abschließen konnte. In Österreich ist das Buch jetzt bereits erschienen - rechtzeitig zum Wettlesen um den Bachmannpreis Ende Juni, an dem Adler 2023 teilnehmen hätte sollen. Sie musste leider schon krankheitsbedingt absagen.

"Miserere Melancholia" wäre ihr Beitrag zum Literaturwettbewerb gewesen. Dass er nun posthum erscheint, lässt ihn erst recht wie einen Nachruf zu Lebzeiten wirken. Er zeigt die Hauptfigur -eine Autorin, die klar autobiografische Züge trägt -im Kampf mit einem Widersacher, der wie der Teufel erscheint und meist als Gnom tituliert wird. Der Text lässt offen, ob er nicht nur in ihrer Einbildung existiert.

Der Gnom symbolisiert die Trägheit oder Melancholie, die der Hauptfigur das Leben zur Hölle macht. Die Erzählung beginnt mit einem typischen Adler-Schwall voller Wortspiele und Assoziationen.

Dann entwickelt sie sich zu einem Zwiegespräch mit dem Dämon, das sich auch als Selbstverhör der Autorin lesen lässt: "Deine Lebensbilanz? Nicht gelungen. Durchgefallen. Wir sind alle Gescheiterte. Ein alter, verrotteter Scheiterhaufen." Ihren Humor hat Adler aber auch da nicht verloren. "Sei's drum, du Scheißtrum", kalauert sie.

Einen anderen, neuen Ton schlägt die Dorfgeschichte "Ein guter Lapp in Unterjoch" an. Thematisch ist Adler hier noch einmal voll bei sich, es geht um die Grausamkeiten des Landlebens. Sprachlich präsentiert sich der Text jedoch überraschend aufgeräumt, klar, ja fast schon nüchtern. Und trotzdem erzeugt er eine starke Sogwirkung. Jammerschade, dass dies der Schlusspunkt ist.

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