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Kurzbeschreibung des Verlags
Ausgezeichnet mit dem WORTMELDUNGEN Literaturpreis 2019
Eine Gruppe in einer Kleinstadt Gestrandeter wartet jeden Abend auf die Monster;
ein Marquis kann Wirklichkeit und Traum nicht unterscheiden; von einem seltsamen Brauch wird weiterhin nicht abgelassen; ein alter Mann bekommt Besuch und gleitet in die Vergangenheit; ein Institut macht es sich scheinbar zur Aufgabe, Menschen an die Freiheit heranzuführen; ein Zivildiener erzählt von seiner Arbeit mit Demenzkranken; die »Stimme des Autors« meldet sich in konzentrierten Prosaminiaturen zu Wort; und nicht zuletzt komische Kürzesterzählungen und Collagetexte zeigen die große Bandbreite eines großen Autors.
In Thomas Stangls erstem Erzählungsband ist der Körper der Speicher und Bewahrer von Erinnerung und Sprache, von Sehnsucht und Lust, von Fremd- und Alleinsein: »Aus dem Körper entstehen die Erinnerungen, es entsteht die Verzögerung, das Begehren.«
Die Erzählungen eint die sinnliche Bildhaftigkeit, sie sind gleißend präzise, poetisch verdichtet und mitunter überaus humorvoll. Das Ungewisse und auch Groteske schwingen in surreal-fantastischen Begebenheiten mit. Wirklichkeitsverschiebungen und Perspektivwechsel führen uns irrlichternd durch einige Erzählungen. Und doch ist hinter den Traumwelten und labyrinthischen Korridoren der Raum des Politischen präsent: das Schicksal der Alten, Kranken und Geflüchteten, Überwachung und Kontrollmechanismen.
Thomas Stangl ist ein Aufreißer, wie das Buchcover des Erzählbands „Die Geschichte des Körpers“ vermuten lässt. Ein aufgerissener Streifen grauer Pappe, der Buntes freigibt, steht sinnbildlich für die Menschen, deren subkutane Lebenswege und Seelenabgründe der 1966 in Wien geborene Autor erzählt. Die Dimension des Körpers wird konkret, wenn es sich um Alte, Kranke oder Geflüchtete handelt; als Metapher tritt der Körper als Staat auf, der auf Kontrolle und Überwachung setzt.
Der Philosoph Stangl hinterfragt in den 30 kurzen und sehr kurzen Geschichten, verdichtet auf insgesamt nur 124 Seiten, den Freiheitsbegriff und meldet sich als „Stimme des Autors“ mehrmals zu Wort. Es sind wunderbar bizarre Prosastücke, die oftmals die Perspektive wechseln, die das Erzählen hinterfragen und mit Witz Träume und Wünsche, Wunden und Zweifel offenbaren – aber auch vieles offenlassen.