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Kurzbeschreibung des Verlags
»Weil es sich so ergeben hatte, unterhielt Leidegger seit mehreren Monaten eine Affäre.« So lapidar beginnt Bernhard Strobels zweiter Roman über einen kriselnden Mann. Die Gewissensbisse nagen an ihm, weil er seitenspringend Frau Martina mit seiner Jugendliebe Kamilla hintergeht. Als »Affärenbetreiber« steht er sich selbst im Weg, und als selbstständiger Fotograf tritt er auf der Stelle.
Männliche Stereotype sind Leidegger eigentlich zutiefst zuwider und doch stülpen sich ihm Klischees immer wieder über, die er am liebsten sofort von sich reißen will.
Bernhard Strobel führt den »guten Mann Leidegger« durch die Manege. Er zieht die toxische Männlichkeit so wunderbar komisch durch den Kakao und buchstabiert gewitzt durch, wie sich einer immer weiter in die Patsche reitet.
Ist es eine Komödie oder eine Tragödie? Es ist ein Gfrett mit Leidegger. Eine größere Nervensäge als die Hauptfigur von Bernhard Strobels Roman wird einem so bald nicht mehr begegnen. Mehr als einmal erreicht man bei der Lektüre den Punkt, an dem man das Buch wegschleudern oder Leidegger erwürgen möchte -oder gleich beides.
Aber dann muss man wieder lachen. Weil die Überlegungen, zu denen sich dieser Mann versteigt und in denen er sich verliert, so herrlich abstrus sind. Es ist ein Slapstick der Gedanken, den der österreichische Autor geschaffen hat.
Bis dato war die Kurzgeschichte Strobels Spezialität. "Der gute Mann Leidegger" ist sein zweiter Roman und schließt an "Im Vorgarten der Palme" an. In diesem Buch war Leidegger Jungvater, wobei eines Tages eine zunächst harmlos erscheinende SMS die Eifersucht seiner Frau erregte. Der Großteil des Romans bestand aus Beschreibungen davon, wie sich die Eheleute gegenseitig belauerten.
Nun sind zehn Jahre vergangen. Siehe da: Leidegger geht seit kurzem tatsächlich mit jener Jugendliebe, die einst die inkriminierte Nachricht verfasst hatte, fremd. Nur hat er aufgrund seiner übersensiblen, hypernervösen Art so gar kein Talent für den Seitensprung.
Er weiß, sein Verhalten beiden Frauen gegenüber ist recht erbärmlich. Doch das Bewusstsein, ein wandelndes Klischee von Mann zu sein, hindert ihn nicht, sich weiterhin klischeehaft zu verhalten. Zur Strafe treibt ihn der Versuch, die sexuelle Beziehung zu Kamilla geheim zu halten, langsam in den Wahnsinn.
Sein einziger Freund ist der Rasenmäher. Zu ihm nimmt Leidegger Zuflucht, wenn er sich beruhigen muss. Aber weckt er dadurch nicht erst recht die Aufmerksamkeit seiner Frau? Müsste er nicht tagein, tagaus mähen?
Bernhard Strobel ist ein Beobachtungskünstler erster Güte -und sein neuer Roman trotz und wegen Leidegger ein großes Vergnügen.