

Sebastian Fasthuber in FALTER 37/2024 vom 11.09.2024 (S. 30)
Ob als Liedermacher, Veranstalter von Wald-Konzerten in der Nähe von Gumpoldskirchen oder eben auch als Dichter: Der Wiener Thomas Andreas Beck ist einer, der in der Kunst nach Intensität strebt, nicht nach Behübschung des Alltags. In seinem neuen Gedichtband "Der Keller ist dem Österreicher sein Aussichtsturm", zu dem Franz Schuh einen Blurb beigesteuert hat, geht es auch, aber nicht nur um die heimische Verfasstheit.
Das lyrische Ich geht mit sich selbst hart ins Gericht ("Feige Sau"), sinniert darüber, wie es sich vermeiden lässt, am Ende doch wie die eigenen Eltern zu leben, und stellt sich andere existenzielle Fragen. Wie in Becks Liedern schwankt der Ton zwischen Härte und Zärtlichkeit. Für Lyrik ist das Ganze etwas gar themenlastig. Schließt man das Buch, ist die Musik auch schon verklungen.