Wie man Dinge repariert
Das Leben eines Großstädters in seinen Dreißigern. Eigentlich will er nur seinen Roman fertigschreiben, doch das Leben kommt ihm ständig dazwischen. Sein Beziehungsstatus ist mehr als kompliziert, der tote Vater hinterlässt ihm ein Waldstück, mit dem er nichts anzufangen weiß, und das nächste Bier ist immer etwas zu schnell offen. Aber unterkriegen lässt er sich deshalb noch lange nicht ...
Martin Peichls Roman ist das sympathische Porträt einer Generation, die sich weigert, den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen. Leider steht ihr die Sehnsucht nach Normalität dabei manchmal im Weg.
Martin Peichl, der lange die kurze Form bevorzugt hat und gern in Lokalen Gedichte auf Bierdeckel schreibt, konstruiert in seinem ersten Roman eine schlaue Erzählung über das Leben zweier Mittdreißiger. Der Protagonist befindet sich in einer komplizierten Beziehung mit seinem lyrischen Gegenüber. Lakonisch schildert er das Sterben des Vaters und das Erben eines Waldes an der niederösterreichischen Peripherie.
Peichls fast schon lyrische Prosa („Ich müsste die Episoden nur ohne nostalgisches Pathos erzählen, ganz kühl und wie Pulverschnee müsste die Sprache sein“) ist bildstark, nur selten klingt sie gar zu abgeklärt. Politisch wird es manchmal auch: In „Österreich sind Babykatzen die heiligsten aller Tiere“. Das Land unterliege einem „Triest-Komplex“: „Wir wollen einen Meerzugang, um ihn dann gleich wieder zu schließen.“ Ein dichtes Debüt, das inhaltlich für zwei Romane gereicht hätte.
Dominika Meindl in Falter 16/2019 vom 19.04.2019 (S. 34)
ISBN | 9783990650066 |
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Erscheinungsdatum | 25.02.2019 |
Umfang | 160 Seiten |
Genre | Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945) |
Format | Hardcover |
Verlag | Edition Atelier |