Vergnügte Wissenschaft

Ein pädagogischer Selbstversuch · Fragmente einer akademischen Karriere
144 Seiten, Hardcover
€ 18
-
+
Lieferung in 2-5 Werktagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
ISBN 9783991261315
Erscheinungsdatum 28.10.2022
Genre Sachbücher/Philosophie, Religion/Biographien, Autobiographien
Verlag Bibliothek der Provinz
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags

Der pädagogische Selbstversuch Karl Heinz Grubers kann seine Nähe zu Monty Python’s Song „Always look at the bright side of [academic] life“ nicht verleugnen. Im Gegensatz zum nüchternen, manchmal bitteren soziologischen Selbstversuch des Soziologenpapstes Pierre Bourdieu, wird die Leserschaft mit den vergnüglichen Aspekten des universitären Alltags des Alt-Ordinarius für Vergleichende Erziehungswissenschaft der Universität Wien unterhalten.
Die zum Teil bereits im STANDARD-Album publizierten Texte zeigen den sozialen Aufstieg eines „working class kid“: von einer Substandard-Wohnung im Salzkammergut zum privilegierten Fellow am St. John’s College an der Universität Oxford, vom Lehrer der zweiklassigen Volksschule im oberösterreichischen Sauwald zum Vorsitzenden des CERI (Centre for Educational Research and Innovation), des OECD-Bildungsgremiums in Paris, von der wissenschaftlichen Hilfskraft in Wien zum Fulbright Gastprofessor an der Harvard University Graduate School of Education in Cambridge, Massachusetts.
Um nicht akademischer „Schreibtischtäter“ zu werden, hatte der Bildungsforscher viele Jahre schulischer Feldforschung „vor Ort“ – Japan, Schweden, USA und vor allem England – verbracht. Die Universität Oxford wurde ihm zur zweiten akademischen Heimat. Zahlreiche Anglizismen im Buchtext sind dieser Zeit geschuldet und verraten gleichzeitig seinen ursprünglichen Wunsch, Anglistik zu studieren. 1964, auf dem Weg zur Inskription, hatte ihn jedoch eine Tasse Tee der Sekretärin des Pädagogischen Instituts vom anglistischen Pfad der Tugend ins Labyrinth der Erziehungswissenschaft gelockt.

Mehr Informationen
ISBN 9783991261315
Erscheinungsdatum 28.10.2022
Genre Sachbücher/Philosophie, Religion/Biographien, Autobiographien
Verlag Bibliothek der Provinz
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Auf der Suche nach dem idealen Schulsystem

in FALTER 16/2023 vom 21.04.2023 (S. 19)

Wenn Karl Heinz Gruber, international renommierter Erziehungswissenschaftler, anlässlich seines 80. Geburtstags eine kleine Autobiografie verfasst, so ahnt man gleich, dass sich diese nicht auf seinen Werdegang beschränken wird.
Karl Heinz Gruber, und dazu bekennt er sich durchaus, hatte immer auch eine politische Agenda. Dafür ist er in Österreich außerhalb der akademischen Welt ebenfalls bekannt und geschätzt. "Vergnügte Wissenschaft" titelt er sein Buch. Vergnüglich liest es sich.

Karl Heinz Gruber, Jahrgang 1942, stammt aus einer oberösterreichischen Arbeiterfamilie. Sein Vater war Papiermacher in einer Fabrik und musste noch als Zwölfjähriger die Schule verlassen, um als Knecht zu arbeiten. Karl Heinz war ein sehr guter Schüler. Allem voran nennt er seinen Englischlehrer an der Hauptschule als "das größte Glück meiner gesamten Bildungskarriere". Dieser empfahl Grubers Eltern den Übertritt an die zur Matura führende Lehrerbildungsanstalt. So kam es also, dass er zum Pflichtschullehrer ausgebildet wurde.

Ein Fulbright-Stipendium in Minnesota sollte schließlich eine Wende in seiner weiteren beruflichen Laufbahn darstellen, denn nach seiner Rückkehr entschloss er sich zu studieren und inskribierte an der Universität Wien Pädagogik, Soziologie und Völkerkunde. Schon im zweiten Semester wurde er am Pädagogischen Institut angestellt, seine Dissertation verfasste er über die schwedische Schulreform 1962, seine Habilitation über Vergleichende Erziehungswissenschaft, seinen Forschungsschwerpunkt.

Seine beruflichen Stationen spiegeln den internationalen Fokus wider. 1986 wurde er zum Ordinarius für Vergleichende Erziehungswissenschaft an der Universität Wien berufen und öffnete uns so erstmals den Blick über die österreichischen Grenzen hinweg. Prägend waren dann für ihn die Jahre am St. John's College in Oxford sowie seine wissenschaftliche Tätigkeit bei der OECD in Paris. Eine Gastprofessur an der Universität von Hiroshima eröffnete ihm die Möglichkeit, das japanische Schulsystem an der Basis zu erforschen.

Als Leitmotiv seiner wissenschaftlichen Arbeit nennt K. H. Gruber die Frage: Wo gelingt schulisches Lernen erfolgreicher, befriedigender, besser und glücklicher? Es sei ihm nicht möglich, einem bestimmten Schulsystem das Prädikat "bestes der Welt" zu verleihen, doch gebe es eine Reihe von best practices, die es hervorzuheben lohnt.

Das wäre etwa die École maternelle, die französische Vorschule, oder die kindzentrierte, offene Infant School in England für die Fünf-bis Siebenjährigen. Für die Grundschule könnte Japan Vorbild sein, wo sich Lehrer persönlich für jedes Kind verantwortlich fühlen und jedes Kind ein Musikinstrument lernt. Bis vor wenigen Jahren wäre die schwedische Mittelstufe Vorbild gewesen, doch durch die Privatisierung des Schulsystems ist viel Qualität verlorengegangen. Finnland wird stattdessen als best practice genannt.

Das Internationale Baccalaureat sieht er für die Oberstufe als vorbildlich an. Es wäre nicht K. H. Gruber, wenn er nicht hinzufügte, dieser internationale Schulvergleich sei "nicht (ganz) ernst gemeint".

Was dieser erfahrene Forscher uns zu sagen hat, ist selbstverständlich sehr ernst zu nehmen. Seit Jahren setzt er sich in Österreich für eine andere, zeitgemäße Schule ein, die selbstverständlich eine gemeinsame ist. Warum eine Schulreform in Österreich so wichtig wäre, erschließt sich bei der Lektüre dieses "pädagogischen Selbstversuchs" wie von selbst.

weiterlesen