

Sebastian Fasthuber in FALTER 20/2024 vom 17.05.2024 (S. 28)
Der Essayist Richard Schuberth kann nicht verleugnen, dass er bei Karl Kraus in die Schule gegangen ist. Kaum jemand ist vor dem entlarvend bösen Blick des in Niederösterreich aufgewachsenen Autors sicher. Wenn man sucht, findet sich auch Zuneigung in der wild wuchernden Textsammlung "Die Rückkehr des Dschungels" - etwa eine Liebeserklärung an die Donau. Der Spott ist Schuberth jedoch eindeutig näher.
Er trifft neben Sebastian Kurz, Peter Pilz, linken Putin-Verstehern und verkappten Antisemiten auch sich weltoffen fühlende Bobos. Sie haben ihren Auftritt als "Künstlerkinder, Biopastinakenzüchter und Arbeiterliederverjazzer". In Maßen genossen wirkt die zersetzende Kritik erhellend, auf Buchlänge leider etwas gar besserwisserisch. Und: Wann geht Schuberth mit sich selbst hart ins Gericht?