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Kurzbeschreibung des Verlags
Man muss sich seiner Vergangenheit stellen. Das ist eine Naturnotwendigkeit. Dazu muss man Freud nicht gelesen haben. Die Beziehung des mäßig erfolgreichen Fotografen Titus Strings ist gerade am Scheitern. Da kommt der Auftrag, die Brüsseler Weltausstellung zu fotografieren, wie gerufen. Als Titus dort nach einer turbulenten Par-force-Tour im österreichischen Pavillon zusammenbricht, setzen ihn der geschwätzige Feuilletonist Rupert und die ebenso resolute wie attraktive Hostess Erika in einen Zug nach Wien. Er soll sich dort seiner unaufgearbeiteten Vergangenheit als Kriegsflüchtling und Naziopfer stellen. Während er in Wien mit längst besiegt geglaubten Dämonen ringt, entdeckt er in einer Zeitschrift ein Foto aus dem März 1938: Ein junger Mann wird von einem Nazi-Schergen gezwungen, Jud auf die Fassade eines Hauses zu schreiben. In dem Opfer erkennt er sich selbst. Doch wer ist der Täter? Titus macht sich auf die Suche
Die Nachkriegszeit liegt literarisch im Trend. Georg Thiel siedelt seinen zweiten Roman in den späten Fünfzigern an. Titus Strings, erfolgloser Fotograf aus Manchester, wird von einem exzentrischen Upper-Class-Sponsor nach Wien verfrachtet, um sich der Vergangenheit zu stellen. Gerade noch rechtzeitig hatten ihn die Eltern ins Exil geschickt, antisemitische Ausschreitungen waren ihm jedoch nicht erspart geblieben. Strings stößt auf ein Foto, auf dem er sich selbst als Opfer erkennt.
Das Foto gibt es tatsächlich, die Handlung ist fiktional. Thiel packt viel hinein: die Internierungen der Juden in England, das Wirtschaftswunder, den Rückstand der österreichischen Provinz. Die Übung gelingt bestens, man hätte sogar ein paar Kapitel mehr vertragen. „Jud“ verfügt über hohes Tempo und viel bösen Witz, etwa als Strings und sein Mäzen im Benzedrinrausch durch die Brüsseler Weltausstellung rasen.