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Kurzbeschreibung des Verlags
KLAPPENTEXT:
Alan Turings automatentheoretische Überlegungen spielen eine maßgebliche Rolle, wenn es gilt, die Möglichkeiten und Grenzen von Computern und Menschen zu untersuchen. Dieses Buch vermittelt eine brauchbare Kenntnis der Automatentheorie (und ihrer Weiterungen in Logik, Computerwissenschaft und Alltag) jenen Lesern, die den Umgang mit Formalismen nicht gewohnt sind. Bei Wahrung aller wünschenswerten Stringenz bleibt die Darlegung anschaulich und konstruktiv. Die mitgelieferte PC-Software fördert den konkreten Umgang mit Automaten und erlaubt dem Leser, eigene Maschinen-Entwürfe zu realisieren. Er erwirbt damit auch die Voraussetzungen für jede höhere Programmiersprache.
In einer Welt von Computer-Benutzern, die – nicht zufällig – zugleich eine Welt der mechanistischen Erklärungen ist, sollte ein beträchtlicher Teil des in diesem Buch Gebotenen zur Allgemeinbildung gehören." Dieser Satz leitet "Eine elementare Einführung in die Theorie der Turing-Maschinen", verfasst von Oswald Wiener, Manuel Bonik und Robert Hödicke, ein und legt zugleich Absicht und Anspruch des Buches fest.
Die "elementare Einführung" gliedert sich grob gesprochen in zwei Teile, deren erster sich nach einer kurzen Definition des Maschinenbegriffs primär mit der Funktionsweise von "Turing-Maschinen" beschäftigt. Diese sind, nach ihrem Schöpfer, dem britischen Mathematiker Allen Turing, benannt, keineswegs konkrete Maschinen, sondern mathematische Abstraktionen, die von Turing ursprünglich erdacht wurden, um das Verhalten von Menschen mathematisch zu beschreiben. Später wurden Turing-Maschinen zum Inbegriff dessen, was "mechanisch machbar" ist, und damit schließlich auch zum kanonischen mathematischen Modell digitaler Computer.
Im ersten Teil wird die Programmierung dieser fiktiven Maschinen sehr ernst genommen und gezeigt, wie man durch gekonntes Zusammenfügen mehrerer Programme auch komplexere Aufgaben mit Turing-Maschinen erledigen kann. Dabei werden ganz nebenbei Themen wie "modulare Programmierung" oder "Darstellung natürlicher Zahlen" behandelt. Dem Verständnis des Materials besonders zweckdienlich sind die Beispiele im Text, die den Stoff veranschaulichen, und die zahlreichen Übungsaufgaben, deren Lösung im Anhang abgedruckt ist. Die Ausführlichkeit, mit der die Leserinnen und Leser durch die einzelnen Programme geführt werden, ist sicherlich eine der Stärken dieses Buchs, das dadurch dem Attribut "elementar" im Titel vollauf gerecht wird.
Der zweite Teil des Buches verlässt das Feld der Programmierung, um dem Leser Resultate der Theorie der Berechenbarkeit zu vermitteln. Die Autoren verdienen in dieser Hinsicht sicherlich Anerkennung, denn ihnen ist die Aufbereitung abstrakter mathematischer Konzepte in relativ leicht verdaulicher Form gelungen, ohne die Inhalte in einer allzu simplifizierenden Darstellung zu verzerren. Selbst die abschließende Variante des Gödelsatzes sollte so für den Leser, der Durchhaltevermögen bewiesen hat, verständlich werden.
Was all dies hingegen mit der metaphysischen Theorie der Mechanisierung zu tun hat, bleibt offen und wird auch im Nachwort nicht wirklich befriedigend geklärt. So wird der Leser, der das Vorwort für bare Münze genommen hat, das Buch letztlich etwas enttäuscht weglegen, denn weder wird er praktisch im Computeralltag davon profitieren, noch wird er verstehen, wie sich philosophische Argumente für oder wider mechanistische Erklärungen auf die Theorie der Turing-Maschinen berufen können.
Oswald Wiener, 1935 in Wien geboren, studierte Rechtswissenschaften, Musikwissenschaften, Afrikanische Sprachen und Mathematik. In den 50er Jahren war er Teil der "Wiener Gruppe" und wurde oft als das theoretisches Haupt bezeichnet. Seine frühen literarischen Werke vernichtete Wiener, somit blieben vor allem gemeinschaftliche Arbeiten mit anderen Mitgliedern der Wiener Gruppe erhalten. 1969 veröffentlichte er den einflussreichen Roman "Die Verbesserung von Mitteleuropa" und übersiedelte nach Berlin-West, wo er verschiedene Künstlerlokale führte. 1973 trat Wiener als Gründungsmitglied der GAV-Grazer Autorenversammlung hervor. Von 1980 bis 1985 nahm er ein Mathematik- und Informatik-Studium in Berlin auf und wanderte ein Jahr später nach Kanada aus. Zu den neuesten Publikationen gehören die Trilogie "Über das «Sehen» im Traum" sowie "Kybernetik und Gespenster". Oswald Wiener wurde unter anderem mit dem Würdigungspreis der Stadt Wien für Literatur, dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur und dem manuskripte-Literaturpreis der Steiermark ausgezeichnet.