Madalyn

Roman
176 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783446235977
Erscheinungsdatum 16.08.2010
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Hanser, Carl
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HerstellerangabenAnzeigen
Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
info@hanser.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Sebastian Lukasser, Schriftsteller, kennt Madalyn seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie kann ihm Dinge anvertrauen, die ihre Eltern nicht verstehen würden. Jetzt ist sie vierzehn und erlebt ihre erste, ausweglos komplizierte Liebesgeschichte. Kompliziert, weil Moritz alles andere als ein leichter Fall ist - er wurde bei einem Einbruch erwischt und ist ein notorischer Lügner. Oder spricht er vielleicht doch die Wahrheit? Michael Köhlmeiers Roman über Madalyn und Moritz ist eine herzzerreißende Erzählung über die erste Liebe und große Gefühle.

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ISBN 9783446235977
Erscheinungsdatum 16.08.2010
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FALTER-Rezension

Die Geschichte von Madalyn und Moritz

Sigrid Löffler in FALTER 35/2010 vom 03.09.2010 (S. 28)

In "Madalyn" hat Michael Köhlmeier einen altbekannten Protagonisten zum Schutzbefohlenen eines jungen Paares gemacht

Michael Köhlmeier ist eine Art literarischer Bauchredner. Als Stil- und Stimmenimitator ist er unerreicht. Von Buch zu Buch wechselt er Tonfall, Erzählgestus und Prosastil, und das so gründlich und so kunstfertig, dass man ihn als Autor kaum wiedererkennt. Er ist ein Virtuose des wendigen (und zunehmend auch windigen) "Mal so, mal so". Über eine eigene unverkennbare Handschrift verfügt er nicht. Immer kann er auch ganz anders. Und das immer routinierter und in immer kürzeren Publikationsabständen.

Alles wird diesem Autor zum Stoff, alles lässt sich literarisch noch einmal umwälzen – Homer und die antiken Mythen, Shakespeare, die Nibelungen, die Bibel, das 20. Jahrhundert. Längst kann ein einzelner Verlag solchen Produktionsfuror nicht mehr bewältigen. Köhlmeier streut daher auf viele Verlage – Romane, Erzählungen und Nacherzählungen, Hörspiele, Kinderbücher, Songtexte, Theaterstücke, Libretti, Drehbücher. Hinzu kommt noch das permanente Recycling älterer Werke.
Man kann das bewundern. Man muss aber nicht. Man könnte sich beispielsweise auch wünschen, Michael Köhlmeier ließe jedes zweite Buch ungeschrieben. Dann gäbe es vielleicht "Madalyn" gar nicht – und ob das ein Verlust für die österreichische Literaturgeschichte wäre, bleibe dahingestellt. Zumal der Bauchredner Köhl­meier inzwischen bei der Imitation von Jugend-Trivialliteratur angelangt zu sein scheint.
Madalyn ist eine 14-jährige ­Wiener Schülerin, die in der Heumühlgasse wohnt, aufs Gymnasium in der Rahlgasse geht und sich erstmals verliebt, in den 16-jährigen Moritz. Weil sie sich mit ihren Eltern nicht versteht, zieht sie einen älteren Herrn in ihrem Haus, den Schriftsteller Sebastian Lukasser, ins Vertrauen. Der darf sich jetzt aus der Sicht des Mädchens und in allen banalen Details die Schluchz-und-Jauchz-Geschichte von Madalyn & Moritz anhören, obwohl er eigentlich anderes zu tun hätte: Er sitzt an einem Roman über einen jugendlichen Mörder. Den lässt er nun liegen, um Madalyns Geschichte getreulich aufzuschreiben.
Was ihn indes nicht hindert, auch über Moritz, das Scheidungskind, den Sitzenbleiber und jugendlichen Leichtkriminellen, erstaunlich detailliert Bescheid zu wissen. "Seine Mutter war mit einem andern Mann davon. Der Vater hatte wenig Zeit für seinen Sohn, und manchmal hatte er eine Freundin, dann war es noch schlimmer; er wollte Moritz nicht den Tag über allein lassen, und so gab er ihn zu seiner Schwester. An den Wochenenden holte er ihn ab. Moritz wollte seinen Vater nicht sehen, die schlechte Laune hielt er nicht aus, er wusste, die war nur seinetwegen. Am Margaretengürtel kiffte er sich mit Freunden das Hirn weg. Er habe den Falotten nicht mehr im Griff, sagte der Vater zu seiner Schwester."

Man wundert sich, woher der Herr Lukasser aus der Heumühlgasse (und aus dem Roman "Abendland") das alles wissen will. Noch mehr wundert man sich über seinen Schreibstil. Immerhin wird ihm bescheinigt, ein berühmter Schriftsteller zu sein und ein sehr umfangreiches Buch geschrieben zu haben. Soll man wirklich glauben, dass jemand mit einer derart stumpfen und achtlos hingehudelten Schreibe zu Autorenruhm kommen konnte?
Wir erfahren, dass Moritz treulos und außerdem ein notorischer Lügner und Angeber ist, was Madalyn eine Zeitlang großen Kummer macht und dicke Handygebühren verursacht, wegen der vielen SMS und der endlosen Telefonate. Herr Lukasser spielt ein bisschen Kuppler, aber das nutzt auch nichts. Die Verliebtheit vergeht. Madalyn zieht mit ihren Eltern nach Hongkong, und damit ist die Geschichte aus. Wir dürfen annehmen, dass Herr Lukasser zu seinem liegengelassenen Roman über den jugendlichen Mörder zurückkehrt.
Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht lässt Michael Köhlmeier wenigstens dieses Buch ungeschrieben.

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Über den Autor

Michael Köhlmeier, geboren 1949 in Hard am Bodensee, ist ein vielfach ausgezeichneter österreichischer Bestsellerautor. Er studierte Germanistik und Politologie in Marburg sowie Mathematik und Philosophie in Gießen. Der Schriftsteller verfasst Romane, Erzählungen, Hörspiele und Lieder. Zu aktuellen Publikationen gehören unter anderem "Das Mädchen mit dem Fingerhut", "Der Mann, der Verlorenes wiederfindet", "Bruder und Schwester Lenobel", Wenn ich wir sage" und "Die Nacht der Diplomaten". Der Schriftsteller erlangte auch durch seine Erzählungen antiker und heimischer Sagenstoffe sowie biblischer Geschichten an Bekanntheit. Zuletzt erhielt Köhlmeier den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, den Marie Luise Kaschnitz-Preis, den Ferdinand-Berger-Preis und den Johann-Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl. Michael Köhlmeier lebt als freier Schriftsteller in Hohenems, Vorarlberg, und in Wien.

Alle Bücher von Michael Köhlmeier