Die Haut

«Ohne diesen grandiosen Roman versteht man das 20. Jahrhundert nicht. Und auch nicht das 21. Jahrhundert, leider.» Alexander Camann, Die Zeit
528 Seiten, Hardcover
€ 35
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ISBN 9783498001636
Erscheinungsdatum 13.08.2024
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Rowohlt
Übersetzung Frank Heibert
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Rowohlt Verlag GmbH
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Kurzbeschreibung des Verlags


Neapel 1943: Den Krieg gegen die Alliierten haben die Italiener verloren; nun kämpfen sie mit ihnen gegen die Deutschen. Doch mit den Befreiern breitet sich ein neues Übel in der Stadt aus: Es sind die Tage der Pest, so nennt Curzio Malaparte es gleich im ersten Satz dieses Romans, der vom Vatikan auf den Index gesetzt wurde und seinen Verfasser weltberühmt machte.


Der Protagonist namens Malaparte, Verbindungsoffizier bei den Alliierten, begibt sich auf eine Odyssee durch ein zerstörtes Italien, dessen Bewohner in Elend und Chaos leben. Zwischen den Trümmern, unter denen Tote begraben liegen, verkaufen Frauen wie Männer ihre Körper an die GIs und die spendablen GIs an ihre Landsleute, «in einem geheimnisvollen Land, wo offenbar nicht die Vernunft, nicht das Bewusstsein, sondern unterirdische dunkle Kräfte die Menschen und die Dinge ihres Lebens steuerten». Und dann bricht in der mythischen Landschaft Kampaniens der Vesuv aus …



Fäulnis und Zerstörung malt dieser epochale Roman in Bildern voll unvergesslicher Schönheit. Und in unserer friedensfernen Gegenwart ist er so aktuell wie bei seinem Erscheinen.


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ISBN 9783498001636
Erscheinungsdatum 13.08.2024
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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FALTER-Rezension

Il mio viaggio italiano in sette tappe

Peter Henisch in FALTER 42/2024 vom 18.10.2024 (S. 5)

Italo Svevo: „Zenos Gewissen“ • Der Protagonist Zeno Cosini will sich das Rauchen abgewöhnen und sucht deshalb einen Analytiker auf. Als der Roman entstand, war die Psychoanalyse noch relativ neu, Svevo, durchaus von ihr inspiriert, geht ironisch mit ihr um. Er überlässt dem Arzt, dessen Behandlung er sich mittendrin entzogen hat und der Zenos Aufzeichnungen nun „als Rache“ publizieren will, das Vorwort und behauptet seinerseits, manches bloß erfunden zu haben, um den Analytiker zu täuschen. Sehr schön auch ein paar Freud’sche Fehlleistungen des Helden, der in manchen Szenen ein wenig an manche von Chaplin verkörperte Figuren erinnert.

Curzio Malaparte: „Die Haut“ • 1943, nach der Landung der Alliierten. Ein bitterarmes Neapel, in dem sich die ragazzi darum reißen, den Ami-Soldaten die Schuhe zu putzen und alte Frauen Kinder zum Sex anbieten – „two dollars the boys, three dollars the girls“. Malaparte ist zweifellos ein Zyniker, vielleicht aber auch ein verkappter Moralist. Wie soll man sich gleichzeitig besiegt und befreit fühlen? Und wie kann man trotz allem überleben? Ein grauenhaftes Buch, ein großartiges Buch, ein großartig grauenhaftes. Oft missverstanden, aber letzten Endes ein Buch gegen den Krieg.

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Italo Calvino: „Der Baron auf den Bäumen“ • Die Familie, aus der der kleine Held ausbricht, ist eine sehr feine Familie. Und das Schneckengericht, französisch angerichtet, gilt als besondere Gourmandise. Nicht für Cosimo. Er steht von der der Tafel auf, läuft in den Garten und steigt auf einen Baum. Komm herunter!, ruft sein Vater, immerhin ein Baron, aber der Sohn folgt nicht. Wenn dir das Sitzen da oben zu dumm wird, sagt der Vater, wirst du’s dir schon anders überlegen. Werde ich nicht, sagt Cosimo. Sein jüngerer Bruder bewundert ihn. Was für ein schönes Buch aus antiautoritär bewegten Zeiten!

Natalia Ginzburg: „Die Stimmen des Abends“ • Das Buch spielt in Turin und Umgebung. Oder nicht? „In dieser Erzählung“, schreibt die Autorin, „sind Orte und Personen erfunden ... Es tut mir leid, dies zu sagen, denn ich habe sie geliebt, als wären sie wirklich.“ Die Ginzburg schreibt einfache, elementare Sätze und lapidare Dialoge. „Natalia sagt keine Wörter, sie benennt Dinge.“ So Italo Calvino, der ihre Texte mit den Bildern des Malers Rousseau vergleicht. Eine Erzählung über das Schweigen und Verschweigen, über die Liebe zwischen Menschen, die nicht zusammenkommen.

Antonio Tabucchi: „Erklärt Pereira“ • Lissabon im August 1938. Pereira, Redakteur einer erst vor kurzem gegründeten Zeitung namens Lisboa, ist ganz allein in der Redaktion, der Herausgeber auf Urlaub. Pereira soll die Kulturseite zusammenstellen. Alles Mögliche geht ihm durch den Kopf, aber vor allem denkt er an den Tod. Er engagiert einen jungen Mann als Mitarbeiter, der Nachrufe auf noch lebende Autoren auf Halde schreiben soll. So beinah surreal lässt sich dieser Text an. Aber bald wird klar, dass er vor dem Hintergrund faschistischen Terrors des Salazar-Regimes spielt. Ein philosophisches Buch, ein Buch voll Ironie und Melancholie, das im Finale fast zum Politkrimi wird.

Giulia Caminito: „Das Wasser des Sees ist ­niemals süß“ • Der Lago di Bracciano. Ein See, nicht weit entfernt von Rom, an dem es einmal schön war. Heute sieht es dort anders aus: Allerlei Unrat auf dem Grund des Sees, verbaute Ufer. Hier bezieht das Mädchen Gaia mit ihrer Familie eine Sozialwohnung. Die verhärmte Mutter hat nur einen Wunsch: Gaia soll nicht so enden wie sie, aus ihr soll etwas werden. Bildung soll helfen, die Klassenschranken zu überschreiten. Aber die Verhältnisse, die sind nicht so. Mit Wut und Mut (und manchmal auch Anmut) geschrieben.

Paola Mastrocola: „E se covano i lupi“ („Wenn die Wölfe brüten“) • Wunderbar: die Geschichte eines Wolfs, der eine Ente liebt. Die Ente brütet die Eier aus, Produkt ihrer etwas ungewöhnlichen Beziehung. Der Wolf aber, ein Philosoph, der sich Gedanken über Gerechtigkeit macht, beschließt, seine Geliebte beim Brüten abzulösen und ihr den freien Flug hinaus in die Welt zu ermöglichen. Von da an laufen die Geschichten parallel: hier der brütende Wolf, dort die fliegende Ente. Die Gans beginnt eine journalistische, stark feministisch orientierte Karriere. Bislang leider nicht ins Deutsche übersetzt.

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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