Das Wasser des Sees ist niemals süß

320 Seiten, Taschenbuch
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Reihe Wagenbachs andere Taschenbücher
ISBN 9783803128737
Erscheinungsdatum 07.06.2024
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Wagenbach, K
Übersetzung Barbara Kleiner
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Verlag Klaus Wagenbach GmbH
Emser Str. 40/41 | DE-10719 Berlin
mail@wagenbach.de
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Kurzbeschreibung des Verlags

Am Grund des Sees liegt eine versunkene Weihnachtskrippe, das Wasser schimmert trüb, schmeckt nach Sonnencreme und Benzin. Hier, am Lago di Bracciano, bezieht Gaia mit ihrer Familie eine Sozialwohnung: der Vater, der seit einem Arbeitsunfall im Rollstuhl sitzt, der ältere anarchistische Bruder Mariano, die kleinen Zwillinge – und die Mutter Antonia, die so zupackend wie rücksichtslos alles zusammenhält.
Ihre Tochter soll nicht so enden wie sie, Bildung soll der Ausweg für Gaia sein. Doch die erkennt früh, dass Talent und zwanghafter Fleiß nicht ausreichen, um mitzuhalten. Herabsetzungen, Leistungsdruck und Orientierungslosigkeit verwandeln Gaias stumme Verletzlichkeit in maßlose Wut, die sie Grenzen überschreiten lässt.
Giulia Caminito hat ein sanftes, raues, wundersam reiches Buch geschrieben: über eine Jugend in der Provinz, lächerliche Lieben, grundstürzende Dramen und eine junge Frau, die ihrer Herkunft nicht entkommt.

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ISBN 9783803128737
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FALTER-Rezension

Il mio viaggio italiano in sette tappe

Peter Henisch in FALTER 42/2024 vom 18.10.2024 (S. 5)

Italo Svevo: „Zenos Gewissen“ • Der Protagonist Zeno Cosini will sich das Rauchen abgewöhnen und sucht deshalb einen Analytiker auf. Als der Roman entstand, war die Psychoanalyse noch relativ neu, Svevo, durchaus von ihr inspiriert, geht ironisch mit ihr um. Er überlässt dem Arzt, dessen Behandlung er sich mittendrin entzogen hat und der Zenos Aufzeichnungen nun „als Rache“ publizieren will, das Vorwort und behauptet seinerseits, manches bloß erfunden zu haben, um den Analytiker zu täuschen. Sehr schön auch ein paar Freud’sche Fehlleistungen des Helden, der in manchen Szenen ein wenig an manche von Chaplin verkörperte Figuren erinnert.

Curzio Malaparte: „Die Haut“ • 1943, nach der Landung der Alliierten. Ein bitterarmes Neapel, in dem sich die ragazzi darum reißen, den Ami-Soldaten die Schuhe zu putzen und alte Frauen Kinder zum Sex anbieten – „two dollars the boys, three dollars the girls“. Malaparte ist zweifellos ein Zyniker, vielleicht aber auch ein verkappter Moralist. Wie soll man sich gleichzeitig besiegt und befreit fühlen? Und wie kann man trotz allem überleben? Ein grauenhaftes Buch, ein großartiges Buch, ein großartig grauenhaftes. Oft missverstanden, aber letzten Endes ein Buch gegen den Krieg.

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Italo Calvino: „Der Baron auf den Bäumen“ • Die Familie, aus der der kleine Held ausbricht, ist eine sehr feine Familie. Und das Schneckengericht, französisch angerichtet, gilt als besondere Gourmandise. Nicht für Cosimo. Er steht von der der Tafel auf, läuft in den Garten und steigt auf einen Baum. Komm herunter!, ruft sein Vater, immerhin ein Baron, aber der Sohn folgt nicht. Wenn dir das Sitzen da oben zu dumm wird, sagt der Vater, wirst du’s dir schon anders überlegen. Werde ich nicht, sagt Cosimo. Sein jüngerer Bruder bewundert ihn. Was für ein schönes Buch aus antiautoritär bewegten Zeiten!

Natalia Ginzburg: „Die Stimmen des Abends“ • Das Buch spielt in Turin und Umgebung. Oder nicht? „In dieser Erzählung“, schreibt die Autorin, „sind Orte und Personen erfunden ... Es tut mir leid, dies zu sagen, denn ich habe sie geliebt, als wären sie wirklich.“ Die Ginzburg schreibt einfache, elementare Sätze und lapidare Dialoge. „Natalia sagt keine Wörter, sie benennt Dinge.“ So Italo Calvino, der ihre Texte mit den Bildern des Malers Rousseau vergleicht. Eine Erzählung über das Schweigen und Verschweigen, über die Liebe zwischen Menschen, die nicht zusammenkommen.

Antonio Tabucchi: „Erklärt Pereira“ • Lissabon im August 1938. Pereira, Redakteur einer erst vor kurzem gegründeten Zeitung namens Lisboa, ist ganz allein in der Redaktion, der Herausgeber auf Urlaub. Pereira soll die Kulturseite zusammenstellen. Alles Mögliche geht ihm durch den Kopf, aber vor allem denkt er an den Tod. Er engagiert einen jungen Mann als Mitarbeiter, der Nachrufe auf noch lebende Autoren auf Halde schreiben soll. So beinah surreal lässt sich dieser Text an. Aber bald wird klar, dass er vor dem Hintergrund faschistischen Terrors des Salazar-Regimes spielt. Ein philosophisches Buch, ein Buch voll Ironie und Melancholie, das im Finale fast zum Politkrimi wird.

Giulia Caminito: „Das Wasser des Sees ist ­niemals süß“ • Der Lago di Bracciano. Ein See, nicht weit entfernt von Rom, an dem es einmal schön war. Heute sieht es dort anders aus: Allerlei Unrat auf dem Grund des Sees, verbaute Ufer. Hier bezieht das Mädchen Gaia mit ihrer Familie eine Sozialwohnung. Die verhärmte Mutter hat nur einen Wunsch: Gaia soll nicht so enden wie sie, aus ihr soll etwas werden. Bildung soll helfen, die Klassenschranken zu überschreiten. Aber die Verhältnisse, die sind nicht so. Mit Wut und Mut (und manchmal auch Anmut) geschrieben.

Paola Mastrocola: „E se covano i lupi“ („Wenn die Wölfe brüten“) • Wunderbar: die Geschichte eines Wolfs, der eine Ente liebt. Die Ente brütet die Eier aus, Produkt ihrer etwas ungewöhnlichen Beziehung. Der Wolf aber, ein Philosoph, der sich Gedanken über Gerechtigkeit macht, beschließt, seine Geliebte beim Brüten abzulösen und ihr den freien Flug hinaus in die Welt zu ermöglichen. Von da an laufen die Geschichten parallel: hier der brütende Wolf, dort die fliegende Ente. Die Gans beginnt eine journalistische, stark feministisch orientierte Karriere. Bislang leider nicht ins Deutsche übersetzt.

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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