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Reihe Veröffentlichungen der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
ISBN 9783902542045
Erscheinungsdatum 12.03.2007
Genre Sachbücher/Geschichte/Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
Verlag CLIO Verein f. Geschichts- & Bildungsarbeit
Herausgegeben von Heimo Halbrainer, Claudia Kuretsidis-Haider
LieferzeitLieferung in 3-10 Tagen
HerstellerangabenAnzeigen
CLIO
Elisabethinergasse 20 a | AT-8020 Graz
verlag@clio-graz.net
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Kurzbeschreibung des Verlags

Völkermord und staatlichen Gewaltverbrechen prägten das „kurze 20. Jahrhundert“ (Eric Hobsbawm), wobei die Shoa, die Ermordung der europäischen Juden und Jüdinnen, in ihrer Dimension und Intensität alles vorher Gekannte übertraf.
Das Internationale Militärtribunal in Nürnberg war die erste multinationale Institution zur Verfolgung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die „Nürnberger Prinzipien“ haben die Entwicklung des internationalen Menschenrechtsschutzes maßgeblich beeinflusst. Genozidale Menschenrechtsverletzung werden heute international strafrechtlich verfolgt.
Genozid, NS-Verbrechen und staatlich angeordnete und/oder geduldete Gewaltverbrechen waren neben neuesten Forschungsergebnissen zur österreichischen Nachkriegsjustiz Thema der am 23. und 24. März 2006 in Graz durchgeführten Konferenz „Genocide on Trial. Von den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag“. Die Publikation dokumentiert die Vorträge dieser Tagung, geht aber in der Breite der Darstellung darüber hinaus, indem die Referenten und Referentinnen ihre Beiträge teilweise überarbeitet und vertiefend ergänzt haben.
Die Beiträge des Buches spannen den Bogen von der nationalen Strafverfolgung in Form von „Studien zur österreichischen Nachkriegsjustiz“, über die Darstellung von „NS-Verbrechen vor nationalen Gerichten im europäischen Kontext“ (in Ost- und Westdeutschland, Niederlanden, Belgien, Frankreich, Tschechien, Polen, Slowenien) bis hin zu Fragen des modernen internationalen Völkerstrafrechts. Die Untersuchungen zur „Aktualität der Ahndung von Genozidverbrechen in ihrer historischen Entwicklung von Nürnberg bis Den Haag“ zeigen deutlich eine Kontinuitätslinie vom Umgang mit nationalsozialistischen Verbrechen durch die Strafjustiz hin zur aktuellen justiziellen Ahndung von Menschheitsverbrechen und verdeutlichen damit die Bedeutung der historischen und juristischen Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen im gegenwärtigen völkerstrafrechtlichen Diskurs.

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ISBN 9783902542045
Erscheinungsdatum 12.03.2007
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FALTER-Rezension

Die im Dunkeln

Herwig G. Höller in FALTER 24/2007 vom 15.06.2007 (S. 7)

Verfolgten Frauen in der Nazizeit und der Ahndung von NS-Verbrechen widmen sich zwei neue Publikationen.

Sechzig Jahre nach dem Ende des Dritten Reichs ist die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels alles andere als abgeschlossen. Zwei Neuerscheinungen des Grazer Vereins Clio liefern diesbezügliche Beiträge, die sich einerseits mit NS-Verbrechen, andererseits mit ihrer juristischen Behandlung nach 1945 beschäftigen.

Der Sammelband "Die im Dunkeln sieht man doch" basiert auf der gleichnamigen Veranstaltungsreihe im Grazer Stadtmuseum, die durch das offizielle "Gedenkjahr 2005" provoziert worden war. Während Sozialministerin Ursula Haubner (BZÖ) "Trümmerfrauen" in den Vordergrund rückte, schlugen NS-Opferverbände die Beschäftigung mit dem politischen Widerstand und der Verfolgung von Frauen in der Steiermark während der NS-Zeit vor. Die daraus resultierende Publikation beinhaltet Berichte von Widerstandskämpferinnen wie Maria Cäsar und Beiträge, die Frauen in unterschiedlichen Opfer- und Widerstandskategorien thematisieren. Neben rassistisch und religiös Verfolgten ist insbesondere die Rede vom organisierten Widerstand, der auch von Frauen getragen wurde. Dennoch - so die Historikerin Andrea Strutz - taten sich zahlreiche Aktivistinnen auch nach 1945 schwer, als NS-Opfer anerkannt zu werden: Zwei Judenburger Widerstandskämpferinnen, die sich vor der Gestapo länger als ein Jahr in einem Erdloch verstecken mussten, wurde der Status und damit eine finanzielle Entschädigung versagt. "Leben im Verborgenen" wurde erst 1972 als Schädigung im Opferfürsorgegesetz anerkannt.

Ausgehend von den Verbrechen des Nationalsozialismus beschäftigt sich ein weiterer Sammelband mit der juristischen Aufarbeitung von "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Abgesehen von einem guten Überblick über die Ahndung von NS-Verbrechen in zahlreichen Staaten Europas legen die Autoren besonderes Augenmerk auf österreichische Spezifika. Etwa das 1957 abgeschaffte Kriegsverbrechergesetz: Mit der Abschaffung dieses Gesetzes - so Historiker Winfried R. Garscha - sei auch der strafrechtliche Schutz der Menschenwürde aus der österreichischen Rechtsordnung verschwunden. Zwar verbiete die europäische Menschenrechtskonvention etwa Folter, Strafbestimmungen fehlten aber. Ein aktuelles Thema: Vergangene Woche forderte Heinz Patzelt von Amnesty International einmal mehr die Schaffung eines Anti-Folter-Paragraphen im österreichischen Strafrecht.

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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