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Kurzbeschreibung des Verlags
Italien ohne Pasta, Wien ohne Mehlspeis, Böhmen ohne knedlík, Zuckerbäckerei ohne Zuckerbäckerstil: Nach »Vom Essen zwischen den Kriegen« öffnet Walter Schübler ein weiteres Mal sein kulinarisches Archiv. In seinem neuen Buch widmet er sich den zentraleuropäischen Nationalküchen und ihren größten Kritikern: Adolf Loos, der leidenschaftlich über die Wiener Küche und das Mehlspeisg’frieß wetterte, der Pasta-Schmäher Filippo Tommaso Marinetti mit seinem Manifest zur Revolutionierung der italienischen Küche, der tschechoslowakische Gesundheitsminister Ladislav Procházka, der seinem Volk die böhmische Küche austreiben wollte, und der deutsche Konditor Bernhard Lambrecht, unter den Zeitgenossen besser bekannt als »Lenin der Tortenwelt«. Sie alle rüttelten in den 1920er-Jahren selbstbewusst und medienwirksam am kulinarischen Selbstverständnis ihre Länder.
Was wäre Wien ohne "Mehlspeisg'frieß"? Italien ohne Pasta? Walter Schübler unternimmt einen Streifzug durch die Presse vor 100 Jahren und zeigt Fälle prominenter Provokateure, die es mit ganzen Nationalküchen aufnahmen. Adolf Loos wollte mit einem Vortrag in Wien 1927 den hiesigen Speiseplan umkrempeln -weniger Backwerk und geringere Portionsgrößen, dafür mehr Abwechslung.
Filippo Tommaso Marinetti, Begründer des Futurismus, unternahm gar den wahnwitzigen Versuch, den Italienern die Pasta auszutreiben. Dummerweise wurde er dann beim Spaghettikonsum fotografiert, was die Zeitungen hämisch ausschlachteten. Eines lässt sich lernen: Wenn man Menschen ihre liebgewonnenen Gerichte madig machen will, hört sich für die meisten der Spaß auf. Dennoch: Vergnügliche Lektüre.