Frankie

Roman
208 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783446276185
Erscheinungsdatum 23.01.2023
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Hanser, Carl
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HerstellerangabenAnzeigen
Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Der neue Roman von Michael Köhlmeier – eine rasante Road Novel, ein unvergessliches Duo

Ein Teenager, ein soeben aus dem Gefängnis entlassener Großvater und eine geladene Pistole: Frank ist vierzehn, lebt in Wien, kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit seiner Mutter. Aber dann gerät sein Leben durcheinander. Der Großvater ist nach achtzehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Frank kennt ihn nur von wenigen Besuchen. Der alte Mann reißt den Jungen an sich, einmal tyrannisch, dann zärtlich. Frank ist fasziniert von ihm. Am Ende stehen sich die beiden auf einer Autobahnraststätte gegenüber wie bei einem Duell. Michael Köhlmeier erzählt von einer Initiation, von Rebellion und Befreiung und der ewigen Faszination des Bösen – von einem Duo, das man nie wieder vergisst.

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ISBN 9783446276185
Erscheinungsdatum 23.01.2023
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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FALTER-Rezension

Mein Opa, das Arschloch

Klaus Nüchtern in FALTER 5/2023 vom 03.02.2023 (S. 35)

Früher haben sich Menschen, die angeblich selbst einmal jung waren, das Maul über "die Jugend von heute" zerrissen. Mittlerweile gibt sich das Geraune über die Generation X, Y, Z oder Alpha einen soziologischen Anstrich und unerschütterlich informiert: Die schauen nicht mehr fern, lieben polyamorös, ernähren sich vegan und habe keine Ahnung von Beistrichsetzung. Letzteres stimmt auf jeden Fall.
Der Titelheld von Michael Köhlmeiers jüngstem Roman "Frankie" dürfte der Generation Alpha angehören. Er ist 14 Jahre alt und ein bisschen verhaltensauffällig: Echte Freunde scheint er keine zu haben, dafür schaut er gerne mit der Mama "Tatort" (vorzugsweise München) und kocht mit Fleisch (Erdäpfelgulasch mit Debrezinern und Frankfurtern). Außerdem sagt er nicht etwa "cooler Wagen", sondern "lässiges Auto". Hinsichtlich seiner Interpunktionskompetenz ist nichts bekannt.

Überhaupt fällt auf, wie wenig der Autor über seine Protagonisten preisgibt -neben Frankie und dessen alleinerziehender Mutter wären da noch deren neuer Freund, Frankies leiblicher Vater und vor allem der soeben aus dem Knast entlassene Opa. Warum der 18 Jahre lang gesessen hat, erfährt man nicht, und der Sohn, aus dessen Perspektive der Roman erzählt wird, behauptet zumindest, es gar nicht wissen zu wollen. Aber der hat ja -so unglaubwürdig das auch sein mag -sogar den Vornamen seines Vaters vergessen.

Der Großvater, so viel kriegt selbst der nicht eben von Neugier gepeinigte Enkel mit, heißt Ferdinand und wird einmal allen Ernstes "Nandi" genannt. Ansonsten ist er offensichtlich ein manipulatives Arschloch, das seinen Enkel "Fränki" nennt (was dieser hasst), ihn triezt und ihm brutal eine scheuert, als dieser ihm einmal blöd kommt.

Warum der toxische Opi d ennoch eine große Anziehungskraft auf Frankie ausübt, kann bündig mit "darum" beantwortet werden. Das dem Roman grundgelegte und vom Protagonisten formulierte Basistheorem lautet nämlich: "Wir tun etwas. Fertig." Die Gründe, die wir unserem Handeln unterstellen, sind bloß Fiktionen, die das ernüchternde Faktum verschleiern sollen, dass wir gar keine Motive haben.

An dieser These ist was dran, unbefriedigend bleibt sie nichtsdestotrotz, zumal sie ihrerseits als Begründung dafür herhalten muss, dermaßen viel nicht zu erzählen. In der Literaturwissenschaft galten sogenannte "Leerstellen" vor einem halben Jahrhundert einmal als der heißeste Scheiß. Den Leserinnen und Lesern, so die entsprechende Theorie, würden keine Botschaften vermittelt, sondern Informationslücken angeboten, welche diese produktiv aufzufüllen hätten.

An solchen "Leerstellen", man könnte auch sagen: an all jenen Dingen, die der notorische "gewöhnliche Leser" eigentlich sehr gerne erfahren würde, herrscht in "Frankie" wahrlich kein Mangel.

Was hat der Opa denn nun tatsächlich ausgefressen? Warum ist der Papa einst abgehauen und wieso taucht der plötzlich aus dem Nichts wieder auf? Wie weit ist es mit der vielbeschworenen Innigkeit zwischen der Mama und ihrem Buben her, wenn dieser den reuig tuenden Familienflüchtling derart haltlos für dessen ultrahotte Freundin und deren schnittigen Sportwagen bewundert?

Und kann es original wahr sein, dass die Pistole, die der Opa dem Enkerl aufgedrängt hat -es ist übrigens eine Miss Raven MP 25 Mouse Gun Saturday Night Special -, bereits auf Seite 130 losgeht?

Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Stattdessen werden belanglose Vorgänge und Details breit ausgeschildert und Frankie denkt viel darüber nach, worüber er als 14-Jähriger eigentlich nachzudenken hätte. Es sieht fast so aus, als habe Köhlmeier, dieser natural born narrator, diesmal aufs Erzählen vergessen.

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Über den Autor

Michael Köhlmeier, geboren 1949 in Hard am Bodensee, ist ein vielfach ausgezeichneter österreichischer Bestsellerautor. Er studierte Germanistik und Politologie in Marburg sowie Mathematik und Philosophie in Gießen. Der Schriftsteller verfasst Romane, Erzählungen, Hörspiele und Lieder. Zu aktuellen Publikationen gehören unter anderem "Das Mädchen mit dem Fingerhut", "Der Mann, der Verlorenes wiederfindet", "Bruder und Schwester Lenobel", Wenn ich wir sage" und "Die Nacht der Diplomaten". Der Schriftsteller erlangte auch durch seine Erzählungen antiker und heimischer Sagenstoffe sowie biblischer Geschichten an Bekanntheit. Zuletzt erhielt Köhlmeier den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, den Marie Luise Kaschnitz-Preis, den Ferdinand-Berger-Preis und den Johann-Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl. Michael Köhlmeier lebt als freier Schriftsteller in Hohenems, Vorarlberg, und in Wien.

Alle Bücher von Michael Köhlmeier