Das Matratzenhaus

Roman
296 Seiten, Hardcover
€ 20.5
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ISBN 9783552061125
Erscheinungsdatum 08.02.2010
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Zsolnay, Paul
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Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
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Kurzbeschreibung des Verlags

Frühlingsidylle in Furth am See, einer Kleinstadt in Österreich. Doch damit ist es mit einem Schlag vorbei, als eine rätselhafte Serie von Kindesmisshandlungen die Bewohner der Stadt in Unruhe versetzt. Der Psychiater Raffael Horn und Kommissar Ludwig Kovacs versuchen fieberhaft, den Täter zu finden, bevor die Sache noch weiter eskaliert. Das ungewöhnliche Ermittlerduo aus Hochgatterers Bestseller "Die Süße des Lebens" geht in diesem literarischen Krimi ein weiteres Mal auf gemeinsame Spurensuche.

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FALTER-Rezension

Es ist kalt wie Sau, und alle Further haben einen Hau

Sigrid Löffler in FALTER 6/2010 vom 12.02.2010 (S. 27)

Wer die Bücher von Paulus Hochgatterer kennt, der weiß, dass Idyllen bei ihm immer täuschen. Und spätestens seit seinem Krimi "Die Süße des Lebens" wissen wir, dass auch Furth am See eine falsche Idylle ist. Furth – das ist das trügerisch adrette, beschauliche Städtchen mit schöner Gebirgskulisse, Alpensee und honoriger Einwohnerschaft, in dem indes bei genauerem Hinschauen Gestörte und Kriminelle fast den Normalfall bilden.

Nichts, was in dieser netten, sauberen, dysfunktionalen, gewalttätigen Kleinstadthölle nicht vorkäme: prügelnde Väter, geisteskranke Mütter, erpresserische Drogendealer, drogensüchtige und selbstmörderische Jugendliche, missbrauchte Kinder, Opfer, die nach Rache dürsten und heimlich an Mordszenarios werken, Kinderschänder, die sich zu Pädophilenzirkeln zusammenschließen und in Hinterzimmern Snuff-Videos drehen.
"Das Matratzenhaus" ist Hochgatterers zweiter Furth-Krimi, und Machart und Personal sind uns inzwischen ebenso vertraut wie die schneidende Kälte, die das Romanklima bestimmt. Da ist er wieder, der joggende Benediktinermönch, der nicht einmal während der Messe die Stöpsel seines iPod aus den Ohren nimmt und der neuerdings ungeniert mit der jungen Lehrerin schläft ("Jeder habe so seine Kontakte, hat er erzählt, manche eher zu Frauen, manche zu Männern. Einige haben Kinder. Der Orden zahlt, was sonst").
Und da sind sie wieder, Kovacs und Horn als die traditionellen Instanzen der Aufklärung – der desillusionierte Kommissar und der zynische Psychiater, zwei abgebrühte Profis, denen nichts Menschliches fremd ist und die notgedrungen alle Verhaltenslehren der Kälte verinnerlicht haben. Ein finsterer Humor ist beiden eigen – ein Humor, der der Welt nicht viel Gutes zutraut, und den Menschen erst recht nicht. Beide sind entschlossen, sich von den Menschen nicht unangenehm überraschen zu lassen, doch den Spaß lassen sie sich trotzdem nicht verderben.

Neben der sinistren Kinderstimme einer 13-Jährigen sorgen Kovacs und Horn im Wechsel mit der naiven Lehrerin für die unterschiedlichen Erzählperspektiven, mit denen Hochgatterer die Psychopathologie der Further Gesellschaft einfängt. Denn genau genommen gehört die ganze Stadt ins Behandlungszimmer des Psychiaters. So gut wie jeder hat einen Hau in diesem Roman, nicht zuletzt auch der behandelnde Psychotherapeut selbst, der mit seinem halbwüchsigen Sohn genauso wenig zurande kommt wie Kommissar Kovacs mit seiner halbwüchsigen Tochter, die sich neuerdings zum Punk mit giftgrünem Irokesenkamm stilisiert.
Da der Autor Hochgatterer auch als Mediziner arbeitet und im Neben-Hauptberuf Kinder- und Jugendpsychiater am Landesklinikum Tulln ist, erstaunt es nicht, dass er Horn, den Kinderpsychiater im Ortskrankenhaus Furth, als sein Alter Ego ins Zentrum des Romans rückt.
In Horn verbindet sich das Aufklärungsinteresse mit einem klinisch sachlichen Blick, der das Verhalten seiner Mitmenschen prinzipiell skeptisch betrachtet. In seiner Weltsicht stellen die verschiedenen Spielarten psychischer Abweichungen das Konzept von Normalität grundsätzlich infrage: Auch das Krankhafte lässt sich immer als Variante des sogenannten Normalen lesen.
Gewiss: Hochgatterer hält sich in "Das Matratzenhaus" penibel an die bewährten Erzählstrategien seines ersten Furth-Krimis; er kupfert seine Spannungstechniken bei sich selbst ab, und auch sein Reduktionismus, der alles Sadistische ausspart und der Leserfantasie überlässt, ist gleich geblieben.

Und an der Dialogkunst des Autors fällt auf, dass er sie seinem gesamten Romanpersonal ohne Unterschied zuteilt: Alle reden gleich – sarkastisch, lakonisch, kaustisch und auf Pointe bedacht. Aber liegt nicht genau darin das Erfolgsgeheimnis von Kriminalromanen? Dass wir alles kennen und im Voraus ahnen und doch gern die Überraschten geben?

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Über den Autor

Paulus Hochgatterer, 1961 im niederösterreichischen Amstetten geboren, ist Schriftsteller und Kinderpsychiater aus Wien. Er studierte Medizin und Psychologie in Wien und absolvierte nach seiner Promotion eine Facharztausbildung für Psychiatrie und Neurologie. Als Schriftsteller verfasst Hochgatterer vor allem Erzählungen und Romane, darunter "Über die Chirurgie", "Wildwasser", "Über Raben" und "Eine kurze Geschichte vom Fliegenfischen". Mit dem Krimi um das Duo aus Psychiater Raffael Horn und Kommissar Ludwig Kovacs mit dem Titel "Die Süße des Lebens" erzielte er den Durchbruch im deutschsprachigen Raum. Das Buch wurde außerdem mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. In "Das Matratzenhaus" und "Fliege fort, fliege fort" holt Hochgatterer das Bestseller-Duo für zwei neue Fälle zurück.

Alle Bücher von Paulus Hochgatterer