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Kurzbeschreibung des Verlags
Die österreichische Gegenwartsliteratur von Christoph Ransmayr bis Robert Menasse in beispielhaften Interpretationen ihrer wichtigsten Werke.Wendelin Schmidt-Dengler hat mit „Bruchlinien“ einen Begriff geprägt, der die österreichische Nachkriegsliteratur in ihren Entwicklungen und Verwerfungen auf den Punkt bringt. „Bruchlinien“ heißt auch das Buch, in dem er seine legendären Vorlesungen zum Thema zusammengefasst hat und das längst ein Standardwerk ist. Es zeigt nicht zuletzt, wie lustvoll und lebendig sich über Literatur reden und nachdenken lässt: begeistert und begeisternd. In diesem Geist hat er bis zuletzt auch die Gegenwartsliteratur in Österreich beobachtet und begleitet, als Rezensent, aber vor allem auch in bisher unveröffentlichten Vorlesungen. Sie beleuchten in kritischer Distanz wie in teilnehmender Nähe die Entwicklungen der österreichischen Literatur im Zeitraum von 1990 bis 2008.
Hielt Wendelin Schmidt-Dengler (1942–2008) seine "Vorlesungen zur österreichischen Literatur von 1945 bis 1990", klang es, als wäre die Republik wiederaufgebaut worden, um von der "Wiener Gruppe" bis zu Josef Winkler ihrem gerechten Schicksal zugeführt zu werden. Dekonstruktion im besten Sinn und philologischer Furor. Der posthum erschienene Fortsetzungsband beginnt mit Thomas Bernhards Erbe und den "stanzen" des alten Jandl – obszön zwar, aber weitaus gelassener. Der Roman orientiert sich von Ransmayr bis Geiger neu und wenig experimentierfreudig, trotz der Hochzeit von Jelinek und Streeruwitz in den 1990ern. Schmidt-Dengler bleibt mit Verve der Alte und leidenschaftlich prägnant, bemerkt etwa über Ferdinand Schmatz: "Die Sprache ist verflixt und zugenäht." Oder über "Talschluss" von Olga Flor: "Wir begeben uns aus der Geschichte heraus, wenn wir uns ins Hochgebirge hineinbegeben." Kein Kanon, eher ein Kompendium – lesen!
Wendelin Schmidt-Dengler, geboren 1942 in Zagreb, war ein bekannter zeitgenössischer Germanist und Literaturkritiker, Leiter des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek und Ehrenvorsitzender der Heimito von Doderer-Gesellschaft. Schmidt-Dengler studierte Klassische Philologie und Germanistik in Wien und war anschließend als Assistent am Germanistischen Institut der Universität Wien tätig. Nach seiner Habilitation wurde er 1980 außerordentlicher, 1989 ordentlicher Professor für Neuere Deutsche Literatur. Sein umfassendes Werk setzt sich aus Büchern, Aufsätzen und Essays zusammen. Unter anderem erschienen die Einzelpublikationen "Eine Avantgarde aus Graz", "Bruchlinien", "Der wahre Vogel", "Nestroy" und "Ohne Nostalgie". Für seine Forschung auf dem Gebiet der Neueren Deutschen Literatur wurde er vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Theodor-Körner-Preis sowie dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik, und 2007 zum Wissenschaftler des Jahres ernannt. Schmidt-Dengler verstarb am 7. September 2008 an den Folgen einer Lungenembolie.