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Kurzbeschreibung des Verlags
Vor mehr als fünfzig Jahren ,entdeckte‘ der aus Wien stammende Autor Erich Fried (1921–1988) in seinem Londoner Exil den Mythos vom Ursprung Japans:
Das göttliche Geschwisterpaar Izanagi und Izanami soll dereinst auf einer schwebenden Brücke vom Himmel herabgestiegen sein und in liebender Vereinigung nach und nach die Inseln und die Götter Japans hervorgebracht haben, bis Izanami an der Geburt des Feuergottes zugrunde geht. Voller Trauer begibt sich daraufhin ihr Gemahl Izanagi in die Unterwelt, um die verlorene Geliebte zurückzugewinnen …
Fried will diese Geschichte von Elias Canetti erstmals erfahren haben. Fremdheit und Vertrautheit des Sagenstoffs inspirierten ihn zu einer intensiven Beschäftigung mit altjapanischer Dichtung, auf die ihn zusätzlich die britische Musil-Übersetzerin Eithne Kaiser-Wilkins aufmerksam machte. Vermittelt durch das Englische übersetzt, bearbeitet und fügt Fried dann disparate Quellen auf höchst eigentümliche Weise zusammen zu dem einzigartigen Hörspiel „Izanagi und Izanami“, das im März 1960 im Norddeutschen Rundfunk gesendet wurde.
Im Bemühen um eine „Synthese aus japanischem und europäischem tragischen Empfinden“ schafft Fried einen Text, der weder Original noch Übersetzung ist, der schwankt zwischen Mysterienspiel und Operntext, und der Anleihen macht beim No-Theater wie bei der antiken Tragödie – ein ebenso bewegendes wie denkwürdiges Stück, das hier nun erstmals im Druck vorgelegt wird.
Die Edition geht zurück auf einen Fund im Nachlass des Dichters Paul Celan. Der lange Zeit verschollen geglaubte Hörspieltext wurde erst 2011 zusammen mit den Zeugen seiner Entstehung im Nachlass von Erich Fried im Österreichischen Literaturarchiv ausfindig gemacht.
In ihrem Nachwort zur Edition rekonstruiert die Herausgeberin die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte des Stückes, das nicht die einzige Bezugnahme auf den japanischen Mythos in der deutschsprachigen Literatur darstellt.
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Über den Autor
Erich Fried war österreichischer Lyriker, Übersetzer und Essayist und gilt in Deutschland als Hauptvertreter der politischen Lyrik der Nachkriegszeit. Geboren 1921, wuchs Fried als einziges Kind einer jüdischen Familie in Wien auf. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland emigrierte er über Belgien nach London und gründete dort die Selbsthilfegruppe "Emigrantenjugend". Während des Kriegs nahm Fried verschiedenste Gelegenheitsarbeiten auf, arbeitete anschließend bei verschiedenen neu gegründeten Zeitungen sowie mehrere Jahre als politischer Kommentator beim "German Service" der BBC. In den 1950er Jahren nahm Erich Fried seine Tätigkeit als Übersetzer und Schriftsteller auf. In Deutschland feierten seine Übertragungen von Dylan Thomas im Rundfunk große Erfolge, besonders gewürdigt wird Fried aber für seine Shakespeare-Übersetzungen. 1979 erschien Frieds Werk "Liebesgedichte" welches auf ein großes Publikum traf und sich als einer der erfolgreichsten Lyrikbände deutscher Nachkriegszeit herauskristallisierte. Folgend veröffentlichte er weitere Gedichte, unter anderem mit "Was es ist" das wohl populärste Gedicht des politischen Lyrikers oder "Als ich mich nach dir verzehrte". Mit dem autobiografischen Erzählband "Mitunter sogar Lachen" blickt Erich Fried auf seine Kindheit und Jugend sowie seine ersten Jahre im Exil zurück. Vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur und dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, verstarb er 1988 auf einer Vortragsreise in Baden-Baden. Seit 1990 verleiht die "Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache" jährlich den Erich-Fried-Preis.