Das ist Alise

Novelle
120 Seiten, Hardcover
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Reihe marebibliothek
ISBN 9783936384086
Erscheinungsdatum 01.09.2003
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag mareverlag
Übersetzung Hinrich Schmidt-Henkel
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Kurzbeschreibung des Verlags

In einem Haus an einem Fjord liegt Signe, eine alte Frau, auf einer Bank und sieht sich selbst als junge Frau durch die Räume gehen. Sie sieht sich am Fenster stehen und auf das Wasser blicken. Sie sieht ihren Mann Asle, den es in seinem kleinen Boot immer wieder auf den Fjord hinauszog, bis er eines Tages nicht zurückkehrte.
In dem alten Haus, das erfüllt ist von den Stimmen seiner ehemaligen Bewohner, traumwandelt Signe durch die Vergangenheit und begegnet den vorangegangenen Generationen der Familie – bis zurück zu Asles Ururgrossmutter Alise, die in der Nacht am Ufer ein Feuer hütet. Denn schon damals hatte es einen gegeben, der nie mehr vom Fjord zurückkam.
'er ging nicht weg, er blieb hier bei ihr, die ganze Zeit, bis er so plötzlich verschwand, denkt sie, er war bei ihr, vom ersten Mal, dass sie ihn ankommen sah und er da stand und sie sich einfach nur anschauten, einander zulächelten, als ob sie alte Bekannte wären, als ob sie sich schon immer kennen würden irgendwie, aber sich so unendlich lang nicht mehr gesehen hätten und sich darum so riesig freuen würden, dieses Wiedersehen machte beide dermaßen froh, dass die Freude die Führung übernahm, sie führte sie aufeinander zu, als hätte ihnen das ganze Leben lang etwas Wichtiges gefehlt, und jetzt wäre es da, endlich, jetzt war es da'.

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Reihe marebibliothek
ISBN 9783936384086
Erscheinungsdatum 01.09.2003
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag mareverlag
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FALTER-Rezension

Karin Chladek in FALTER 41/2003 vom 10.10.2003 (S. 23)

Zum ersten Mal legt der marebuchverlag einen Bestsellerkandidaten vor: "Rausch" von John Griesemer wurde in den USA heuer von den "Independent Booksellers" als eine der zehn besten Neuerscheinungen bezeichnet und mit Dava Sobels Sensationserfolg "Längengrad" verglichen. Ebenso wie in "Längengrad" steht die Lösung eines technisch-wissenschaftlichen Problems im Zentrum des historischen Romans: die Verlegung des ersten transatlantischen Telegrafenkabels zwischen Europa und Nordamerika, ein gewaltiger Schritt in Richtung globale Kommunikation.

Der US-amerikanische Ingenieur Chester Ludlow, der sich dem Riesenprojekt verschrieben hat, geht mit einer Theatertruppe auf Reisen, um Geld für das immer wieder scheiternde Vorhaben einzuspielen. Währenddessen versucht sich seine Frau Franny in einer anderen Form der Kontaktaufnahme: dem Spiritismus. Griesemers kraftvoller, atmosphärischer Roman, in dem er neben den erfundenen Protagonisten auch historische Persönlichkeiten wie Karl Marx und Abraham Lincoln als "Statisten" agieren lässt, schreit geradezu nach einer Verfilmung.

Nikolaus Hansen hat "Rausch" (im US-amerikanischen Original "Signal and Noise") als erstes Buch für den neuen marebuchverlag eingekauft, noch bevor der Roman einen US-amerikanischen Verlag gefunden hatte - ein ungewöhnlicher Deal, auf den Hansen hörbar stolz ist. Dennoch möchte er neben diesem Spitzentitel die anderen mare-Neuerscheinungen nicht vernachlässigt wissen; unter denen befindet sich der außergewöhnliche Reiseroman "Passage nach Juneau" von Jonathan Raban ebenso wie drei Neuerscheinungen im Rahmen der "marebibliothek": Der norwegische Erfolgsautor Jon Fosse legt mit "Das ist Alise" die Geschichte einer mit der Fjordküste verbundenen Familie vor, Alban Nikolai Herbst erzählt in "Meere" eine Amour fou zwischen Berlin, Sizilien und Polen, und mit "Afghanistan Picture Show" erscheint zum ersten Mal ein Werk des bekannten US-Schriftstellers William T. Vollmann auf Deutsch.

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Karin Chladek in FALTER 46/2003 vom 14.11.2003 (S. 78)

Der norwegische Dramatiker Jon Fosse ist der Kjetil-Andre Aamodt des Theaters: ein perfekter Techniker, sehr erfolgreich und extrem wortkarg. Aber so wenig die Personen in seinen minimalistischen Stücken sagen, so viel geht den Helden von Fosses Prosa durch den Kopf. Wie sein Opus magnum "Melancholie" und der kurze Roman "Morgen und Abend" ist auch die Novelle "Das ist Alise" buchstäblich aus dem Inneren der Erzählerfigur heraus erzählt: In einem von keinem einzigen Punkt unterbrochenen inneren Monolog erinnert sich eine Frau namens Signe an jenen Novembertag des Jahres 1979, als ihr Mann Asle in seinem kleinen Boot wieder einmal auf den Fjord hinausgefahren und nicht mehr zurückgekommen war. Der zwischen verschiedenen Zeiten und Perspektiven mäandernde Erinnerungsstrom führt zurück bis zu Asles Ururgroßmutter Alise und deren ebenfalls Asle getauftem Enkelkind, das schon mit sieben ertrunken ist. Für Fosse-Kenner bietet das schmale Büchlein wenig Neues, für neblige Novembernachmittage aber ist es sicher eine passende Lektüre. Während der Sound von "Das ist Alise" wie eine der weniger inspirierten CDs aus dem Hause ECM klingt, wurde der Kurzroman "Sich lieben" von Le Soir mit einem "langen Saxophonsolo" verglichen. Der Belgier Jean-Philippe Toussaint erzählt von der Schlussphase einer leidenschaftlichen Liebe: Der Erzähler begleitet seine Noch-Geliebte, die Modekünstlerin Marie, zu einer Ausstellungseröffnung nach Tokio, was vermutlich keine besonders gute Idee war, jedenfalls aber zum wohl definitiven Ende der Beziehung führt. Das Setting (verlorene Menschen in japanischem Luxushotel) erinnert an den Viennale-Eröffnungsfilm "Lost in Translation", nur dass in "Sich lieben" halt nicht Bill Murray mitspielt. Ein merkwürdiges Buch, kühl und romantisch zugleich, vielleicht mehr Tindersticks-Song als Saxophonsolo.

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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Über den Autor

Jon Fosse, geboren 1959 in Haugesund in Norwegen, ist einer der bedeutendsten europäischen Dramatiker der Gegenwart. Seine Stücke und Prosatexte wurden in 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Er lebt als freier Schriftsteller in Oslo und in Hainburg an der Donau. Zunächst veröffentlichte Jon Fosse vor allem Lyrikbände und Romane, in den letzten Jahren hat er sich überwiegend dem Schauspiel gewidmet. Seine Theaterstücke werden inzwischen in der ganzen Welt aufgeführt, es liegen Übersetzungen in über 40 Sprachen vor. Der Autor erhielt für seine Werke zahlreiche internationale Preise wie etwa im Jahr 2000 den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Bester Autor“, in der Kritikerumfrage der renommierten Zeitschrift „Theater heute“ wurde er 2002 zum „besten ausländischen Autor des Jahres“ gewählt. In Frankreich wurde er als „Chevalier de l’Ordre National du Merite“ geehrt, 2010 bekam er den Internationalen Ibsen-Preis, 2014 den Europäischen Literaturpreis und ein Jahr später den Literaturpreis des Nordischen Rates, die wichtigste Auszeichnung für skandinavische Literatur. 2023 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Die Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm zeichnet den Norweger "für seine innovativen Theaterstücke und Prosa, die dem Unsagbaren eine Stimme verleihen“ aus.

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