Die Geschichte des verlorenen Kindes

Band 4 der Neapolitanischen Saga (Reife und Alter)
614 Seiten, Hardcover
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Reihe Neapolitanische Saga
ISBN 9783518425763
Erscheinungsdatum 02.02.2018
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
Übersetzung Karin Krieger
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Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Elena ist schließlich doch nach Neapel zurückgekehrt, aus Liebe. Die beste Entscheidung ihres ganzen Lebens, glaubt sie, doch als sich ihr nach und nach die ganze Wahrheit über den geliebten Mann offenbart, fällt sie ins Bodenlose. Lila, die ihren Schicksalsort nie verlassen hat, ist eine erfolgreiche Unternehmerin geworden, aber dieser Erfolg kommt sie teuer zu stehen. Denn sie gerät zusehends in die grausame, chauvinistische Welt des verbrecherischen Neapels, eine Welt, die sie Zeit ihres Lebens verabscheut und bekämpft hat.



Bei allen Verwerfungen und Rivalitäten, die ihre lange gemeinsamen Geschichte prägen – Lila und Elena halten einander die Treue, und fast scheint das Glück eine späte Möglichkeit. Aber beide haben sie übersehen, dass ihre hartnäckigsten Verehrer im Lauf der Jahre zu erbitterten Feinden geworden sind.


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ISBN 9783518425763
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FALTER-Rezension

Ein ernüchternder Abschied

Stefanie Panzenböck in FALTER 6/2018 vom 09.02.2018 (S. 33)

Das Verschwinden als Versprechen: Der letzte Teil von Elena Ferrantes Neapel-Epos führt in die erlösende Auslöschung

Die Hoffnung auf ein besseres Leben ist immer ein Trugschluss. Nachdem die unter Pseudonym arbeitende italienische Schriftstellerin Elena Ferrante ihre Protagonistinnen Lila und Lenù durch eine Kindheit voller Gewalt, in die Schule, die Liebe, den Schmerz, die Ehe und die Arbeitswelt geschickt hatte, lässt sie die beiden nun im vierten und letzten Band ihres Neapel-Epos reifen, altern und resignieren.
Die Rahmenhandlung der Tetralogie, die international zum Bestseller wurde, ist so simpel wie spannungsreich: Die Schriftstellerin und Erzählerin des Romans, Elena Greco, genannt Lenù, erfährt Anfang der Nullerjahre vom Verschwinden ihrer Freundin Lila. Um zu verstehen, warum das passiert ist, rekonstruiert sie ihre und Lilas Freundschaft, die sie seit Kindheit prägt und in einem Armenviertel Neapels in den 1950er-Jahren begann.
Der vierte Band bildet nun den ernüchternden Abschluss einer Geschichte, die vom Leben und Überleben als Frau, von der Suche nach Identität und Freundschaft handelt. Ferrante verlässt zwar wie in den vorangegangenen Bänden Italien kaum, verwebt die Handlung mit politischen Ereignissen, wie der Ermordung des Christdemokraten Aldo Moro, macht auch die aufkommende Digitalisierung zum Thema, indem sie Lila zur IT-Unternehmerin werden lässt – doch am Ende steht die pure Existenz zweier Frauen, die ihr ganzes Leben um ihre Freiheit kämpfen, auf dem Spiel.
Elena, die Erzählerin, wählt den Weg über die Bildung, wird eine erfolgreiche Schriftstellerin und heiratet einen jungen Professor aus einer angesehenen Familie. Lila, die nach der Volksschule ihrem Vater, dem Schuhmacher, helfen muss, verschafft sich mit der Zeit durch ihr kompromissloses, gewalttätiges Auftreten im Heimatbezirk Respekt – auch bei den lokalen Mafiabossen. Beide Frauen befreien sich aus ihren Ehen und fügen sich hernach den Vor- und Nachteilen eines familiären Flickwerks. Mit der romantischen Liebe schließen sie ab, am Ende geht es um das kostbare Gut der Anerkennung.

Erzeugt Ferrante in den ersten drei Bänden – „Meine geniale Freundin“, „Die Geschichte eines neuen Namens“, „Die Geschichte der getrennten Wege“ – ein rauschgleiches Leseerlebnis, dessen Sog unwiderstehlich und düster ist, so schlägt man „In der Geschichte des verlorenen Kindes“ auf einem recht harten Boden auf.
Die Hoffnungen, Träume, auch die Ängste und der Kampf mit sich und der Welt nähern sich einer vorhersehbaren Erkenntnis und einem unerträglichen Schmerz: Das Leben ist eine einzige Ernüchterung und der Verlust eines Kindes stellt alles infrage. Es bleibt – wieder einmal – die Flucht. Und im Gegensatz zu den vorangegangenen Bänden gelingt sie. Elena verlässt Neapel endgültig, Lila verabschiedet sich, wie zu Beginn des Romans angekündigt, ins Nichts. Sprachlich ist „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ ein Spiegelbild der ernüchternden Handlung. Die Zeitsprünge, die bewältigt werden müssen, werden größer und bisweilen in belanglose Aufzählungen verpackt, die Erzählweise wirkt manchmal holprig.

Das ändert sich schlagartig, wenn sich die Handlung den existenziellen Tiefpunkten nähert, wenn etwa Lila, diese starke, verbitterte und oft brutale Figur, an den Rand des Wahnsinns getrieben wird.
Sie muss sich während des gewaltigen Erdbebens im Jahr 1980, bei dem in der Region zwischen Neapel und Potenza über 2900 Menschen starben, ihrer Urangst stellen, die sie seit ihrer Kindheit begleitet: der Furcht, dass sich die Konturen der Menschen und Dinge um sie herum auflösen.
Lenù versucht ihre Freundin zu beruhigen, vergeblich: „Sie schrie, es sei ihr immer schwergefallen, zu glauben, dass das Leben feste Ränder habe, denn sie habe von klein auf gewusst, dass das nicht stimme – es stimmte absolut nicht –, und daher könne sie nicht auf deren Reiß- und Stoßfestigkeit vertrauen.“
Das Verschwinden war das Versprechen, das die im Verborgenen agierende Ferrante ihren Lesern gegeben hat. Am Ende wird die Auslöschung zur Erlösung.

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Über die Autorin

Elena Ferrante lautet das Pseudonym, unter dem eine italienische, 1943 in Neapel geborene Schriftstellerin unter Wahrung ihrer Anonymität ihre Romane verfasst. Ihr Erstlingswerk publizierte die Autorin 1992 unter dem Titel "L'amore molesto" (deutsch: "Lästige Liebe") und 1995 verfilmt wurde. Ihren Durchbruch brachte die vierteilige sogenannte "Neapolitanische Saga", die bei Lesern und Kritikern Anklang fand. Ferrante veröffentlichte 2020 unter dem deutschen Titel "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" einen Roman, der eine Geschichte über das Erwachsenwerden einer Frau erzählt. Ihr neuestes Werk heißt "Zufällige Erfindungen" und versammelt 52 erstaunliche Kolumnen. Trotz - oder gerade aufgrund ihrer Anonymität und nicht zuletzt ihrem internationalen Erfolg verschuldet - wurde Elena Ferrante 2016 vom Time Magazin als eine der 100 einflussreichsten Personen weltweit auserkoren. Reihenfolge der Neapolitanischen Saga: 1. Meine geniale Freundin 2. Die Geschichte eines neuen Namens 3. Die Geschichte der getrennten Wege 4. Die Geschichte des verlorenen Kindes

Alle Bücher von Elena Ferrante
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