Das lügenhafte Leben der Erwachsenen

Roman | Von der Autorin des Welterfolgs »Meine geniale Freundin«
415 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783518429525
Erscheinungsdatum 29.08.2020
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Verlag Suhrkamp
Übersetzung Karin Krieger
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HerstellerangabenAnzeigen
Suhrkamp Verlag GmbH
Torstr. 44 | DE-10119 Berlin
info@suhrkamp.de
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Kurzbeschreibung des Verlags


Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung, die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen?



Elena Ferrante hat ein Bravourstück geschaffen und einen traurigen und schönen Roman geschrieben: über die Heucheleien der Eltern, die Atemlosigkeiten und Verwirrungen der Jugendzeit und über das Drama des Erwachsenwerdens. Darüber, wie es ist, ein Mädchen zu sein und eine Frau zu werden.


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ISBN 9783518429525
Erscheinungsdatum 29.08.2020
Genre Belletristik/Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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FALTER-Rezension

Der Sog der Ferrante

Stefanie Panzenböck in FALTER 36/2020 vom 04.09.2020 (S. 37)

Neapel ist geblieben. Ebenso der Kampf um den gesellschaftlichen Aufstieg und die Brutalität der Alltäglichkeiten. Die Biografie einer heranwachsenden Frau und die Entdeckung des Ekelhaften in einer porösen Schönheit. All diese Themen hat die italienische und unter Pseudonym schreibende Schriftstellerin Elena Ferrante in ihrem Neapel-Vierteiler über die Freundinnen Lenú und Lila behandelt, und sie kehren auch in ihrem neuen Roman „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ wieder.

Doch dieses Mal ist Neapel ein nahezu ahistorischer Ort, der eine zweigeteilte Kulisse bietet: das Oben, das Viertel Vomero, wo die Bildungsbürger wohnen, und das Unten, die Zona Industriale, wo die arme Verwandtschaft zu Hause ist. Beide Welten bleiben einander fremd. Die Entwicklung der Figuren wird nicht mit der italienischen Geschichte verknüpft, sondern ausschließlich die Erforschung des Innenlebens eines jungen Mädchens ins Zentrum gestellt, das zwischen den beiden Welten hin- und hergerissen ist. Dass der Roman in den 1990er-Jahren spielt, ist ein Hinweis ohne große Bedeutung.

Es geht um die Pubertät als grausamen Lebensabschnitt, durch den man wie durch eine schwarze, schmierige Höhle tauchen muss. Der Dreck bleibt an einem kleben, egal, was man tut. Ferrante gelingt eine von der zeitlichen Einordnung losgelöste Beschreibung dieser Phase in vielen schmerzhaften Details.

Die Protagonistin Giovanna Trada, die in einer kurzen Einleitung zu erkennen gibt, dass sie als Erwachsene auf ihre Jugend zurückblickt, ist zu Beginn der Geschichte fast 13 Jahre alt. Eines Tages hört sie, wie ihr Vater sagt, sie komme ganz nach seiner Schwester, Vittoria. Ein schlimmeres Urteil hätte er kaum fällen können.

„Der Name Vittoria klang bei uns zu Hause wie der eines Monsters, das jeden besudelt und infiziert, der mit ihm in Berührung kommt.“ Vittoria und Giovannas Vater hassen einander. Sie arbeitet als Putzfrau und blieb in der Zona Industriale, ihm gelang der Aufstieg zum Professor und Intellektuellen.

Giovanna bekommt Angst, der Tante tatsächlich ähnlich zu sein, und wird gleichzeitig neugierig. Gegen den Willen ihrer Eltern nähert sie sich Vittoira an, die das Gegenteil von allem ist, was sie bisher kannte. Sie ist laut, vulgär, unberechenbar und katholisch. Sie erklärt ihrer Nichte die große Liebe und leidenschaftlichen Sex, widerspricht sich dabei ständig selbst.

Doch Giovanna hat vor allem genug von ihren Eltern, deren Lügen immer deutlicher sichtbar werden. Vor Giovannas Augen zerbricht das Leben, in das man sie scheinbar sicher gebettet hat. Die Geschichte, die die Protagonistin von ihrem 13. bis zu ihrem 16. Lebensjahr begleitet, ist keine besondere, aber umso besser ist sie erzählt.

Wie auch in ihren anderen Romanen lässt Ferrante die Leserinnen und Leser in die hintersten Kammern ihrer Charaktere blicken, um ihnen gleich wieder die Türen vor der Nase zuzuschlagen. Nichts Gutes und nichts Böses ist auszumachen, Zerrissenheit und Zweifel treiben die Figuren.

„Eigentlich wollte ich in dem Augenblick wirklich über das Böse mit ihm diskutieren“, befindet Giovanna bei einer Autofahrt mit ihrem Vater, „das sich, während du glaubst, gut zu sein, langsam oder plötzlich in deinen Kopf, in deinem Bauch, in deinem ganzen Körper ausbreitet. Wo kommt das her, Papà – wollte ich ihn fragen –, wie kann man es beherrschen, und warum fegt es das Gute nicht weg, sondern existiert stattdessen neben ihm.“

Wer den Sog der Ferrante vermisst hat, kann hier wieder einsteigen. „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ mag nicht so facetten- und spannungsreich angelegt sein wie die Tetralogie um Lenú und Lila, es ist aber um nichts weniger mit genialen Zwischentönen, Irritationen und Unklarheiten gefüllt, die sich langsam zu einem Bild fügen. Gewiss ist nur, dass es am Ende wieder in seine Einzelteile zerfällt.

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Über die Autorin

Elena Ferrante lautet das Pseudonym, unter dem eine italienische, 1943 in Neapel geborene Schriftstellerin unter Wahrung ihrer Anonymität ihre Romane verfasst. Ihr Erstlingswerk publizierte die Autorin 1992 unter dem Titel "L'amore molesto" (deutsch: "Lästige Liebe") und 1995 verfilmt wurde. Ihren Durchbruch brachte die vierteilige sogenannte "Neapolitanische Saga", die bei Lesern und Kritikern Anklang fand. Ferrante veröffentlichte 2020 unter dem deutschen Titel "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" einen Roman, der eine Geschichte über das Erwachsenwerden einer Frau erzählt. Ihr neuestes Werk heißt "Zufällige Erfindungen" und versammelt 52 erstaunliche Kolumnen. Trotz - oder gerade aufgrund ihrer Anonymität und nicht zuletzt ihrem internationalen Erfolg verschuldet - wurde Elena Ferrante 2016 vom Time Magazin als eine der 100 einflussreichsten Personen weltweit auserkoren. Reihenfolge der Neapolitanischen Saga: 1. Meine geniale Freundin 2. Die Geschichte eines neuen Namens 3. Die Geschichte der getrennten Wege 4. Die Geschichte des verlorenen Kindes

Alle Bücher von Elena Ferrante
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