Warum wurden die Stanislaws erschossen?

Reportagen
232 Seiten, Hardcover
€ 20.5
-
+
Lieferung in 2-5 Werktagen

Bitte haben Sie einen Moment Geduld, wir legen Ihr Produkt in den Warenkorb.

Mehr Informationen
ISBN 9783552054325
Erscheinungsdatum 09.02.2008
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Zsolnay, Paul
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
info@hanser.de
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
Kurzbeschreibung des Verlags

"Für mich begann der Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa am 18. August 1980. Ja, genau an diesem Tag." Martin Pollack, einem damals nahezu unbekannten Reporter, der über die Streiks der Solidarnosc in der Danziger Leninwerft berichten wollte, wurde die Einreise nach Polen verweigert. Doch die bislang so selbstbewusst-arroganten Beamten am Flughafen von Warschau wirkten ganz anders als gewohnt, verunsichert, ja beinahe ängstlich. Irgendetwas war aus dem Gleichgewicht geraten. Für den vielfach ausgezeichneten Autor, Übersetzer und Reporter Martin Pollack waren es von Anfang an einzelne Erlebnisse und persönliche Begegnungen, die große Zusammenhänge und Entwicklungen besser verständlich machen. In seinen Reportagen versteht er es, ein vielgestaltiges Panorama des Übergangs zu schaffen - und ein Manifest gegen das Diktum vom Ende der Geschichte.

Mehr Informationen
ISBN 9783552054325
Erscheinungsdatum 09.02.2008
Genre Belletristik/Essays, Feuilleton, Literaturkritik, Interviews
Verlag Zsolnay, Paul
LieferzeitLieferung in 2-5 Werktagen
HerstellerangabenAnzeigen
Carl Hanser Verlag GmbH & Co.KG
Vilshofener Straße 10 | DE-81679 München
info@hanser.de
Unsere Prinzipien
  • ✔ kostenlose Lieferung innerhalb Österreichs ab € 35,–
  • ✔ über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs im Angebot
  • ✔ alle FALTER-Produkte und Abos, nur hier!
  • ✔ hohe Sicherheit durch SSL-Verschlüsselung (RSA 4096 bit)
  • ✔ keine Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
  • ✔ als 100% österreichisches Unternehmen liefern wir innerhalb Österreichs mit der Österreichischen Post
FALTER-Rezension

Spurensuche

Kirstin Breitenfellner in FALTER 14/2008 vom 04.04.2008 (S. 58)

Der Titel des neuen Bandes von Martin Pollack, "Warum wurden die Stanislaws erschossen?", ist Programm, denn viele der "Momentaufnahmen", wie Pollack seine Reportagen im Vorwort nennt, werfen mehr Fragen auf, als sie Antworten geben. Obwohl "zufällig ausgewählt, willkürlich beinahe", geben die Texte aus einem Vierteljahrhundert ein Bild zweier Epochen, die noch keinen Abschluss gefunden haben: die eine, mit dem Fall der kommunistischen Regimes beginnend, dauert noch an; und die Zeit der Nazi-Schreckensherrschaft bleibt in den Köpfen der Menschen präsent.
Die Themen spannen sich, stets ausgehend von eigenen Erfahrungen, Reisen oder Eindrücken, von den Gräueln und Nachwehen des Nationalsozialismus in Österreich über Pollacks Studienaufenthalte in Warschau während der Sechziger- und Siebzigerjahre bis zu Recherchen in osteuropäischen Randregionen und
-gruppen, aber auch zu österreichischen Minderheiten.
Den Beginn des Zusammenbruchs des Kommunismus datiert Pollack ganz subjektiv auf den 18. August 1980, als er bei der Einreise nach Polen eine erste Nervosität der sonst so überlegenen Beamten zu spüren bekam. Ebenso persönlich sind auch viele andere Reportagen angelegt. Etwa wenn Pollack die Bilderbuchkarriere des SS-Führers Rolf-Heinz Höppner, Paradebeispiel eines reueresistenten, bedrückend vitalen Täters, der schon vor Beschluss der "Endlösung" eine Formel des Vernichtungslagers entwickelte, mit der seines Vaters vergleicht, dem er sich bereits 2004 in dem Bericht "Der Tote im Bunker" anzunähern versuchte.
So schreibt man Geschichte, die nicht nur einen selbst, sondern auch andere angeht, um nicht zu sagen anrührt – wie etwa das Schicksal der titelgebenden Stanislaws, zweier polnischer Zwangsarbeiter, deren Grab Pollack im burgenländischen Bocksdorf entdeckte und die, integriert in Familie und Dorfgemeinschaft, am Ende des Krieges aus bis heute ungeklärten Gründen von der russischen Besatzung getötet wurden. Oder der namenlosen Menschen auf den Amateurfotografien, die vermutlich von einem Wehrmachtssoldaten in Polen aufgenommen wurden. Nach ihnen lohnt es sich zu fragen, auch wenn Antworten rar sind.

weiterlesen
Über den Autor

Martin Pollack arbeitet als Übersetzer polnischer Literatur, als Journalist und als Autor. Er absolvierte ein Studium der Slawistik und osteuropäischen Geschichte und war bis 1998 als Korrespondent des Spiegels in Wien und Warschau tätig. Pollack erhielt zahlreiche Preise, unter anderem den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln, den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung, den Johann-Heinrich-Merck-Preis sowie den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik. Pollack veröffentlichte zuletzt die Werke "Die Frau ohne Grab", "Topographie der Erinnerung", "Kontaminierte Landschaften", "Die Wolfsjäger" und "In Your Face". Martin Pollack lebt in Wien und im Südburgenland.

Alle Bücher von Martin Pollack