Die Unversehrten

Roman
160 Seiten, Hardcover
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ISBN 9783709934166
Erscheinungsdatum 13.02.2018
Genre Belletristik/Erzählende Literatur
Verlag Haymon Verlag
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Kurzbeschreibung des Verlags

ZWEI FRAUEN, EIN MANN, EIN KIND - UND DIE BITTERE SÜSSE DES LEBENS.
WIE HOCH IST DER PREIS, DEN MAN FÜR DAS GLÜCK DER EIGENEN FAMILIE ZAHLT?
Violenta lernt Martin während ihres Studiums kennen. Sie führen über mehrere Jahre eine FERNBEZIEHUNG ZWISCHEN BERLIN UND BOLOGNA. Dass er ihr nicht treu ist, stört sie nicht, solange es nur um Sex geht. Doch da kommt Klara ins Spiel. Martin trifft sie öfters und da passiert es: KLARA IST SCHWANGER. Sie beschließt, das Kind zu behalten, womit auch Martins Lebensweg vorgezeichnet scheint. Violenta geht nach Genf, um die Karriere voranzutreiben, während in Berlin DER BITTERSÜSSE FAMILIENALLTAG einkehrt. Bis eines Tages Violenta wieder auftaucht - und das Leben aller schlagartig ein anderes ist.

EIN ROMANDEBÜT MIT GEWALTIGEM SOG UND GROSSER ZÜNDKRAFT
Tanja Paar besticht in ihrem ersten Roman sprachlich wie kompositorisch mit einer Präzision, die selten ist. Sie erzählt eine GESCHICHTE VON UNGLÜCK, EIFERSUCHT UND RACHE, die sich in der kleinsten Zelle unserer Gesellschaft abspielt - der Familie. WIE WEIT KANN MAN GEHEN, WENN DAS EIGENE GLÜCK AUF DEM SPIEL STEHT? Ein intensives Buch mit ungeheurer Zündkraft, das Fragen durchexerziert, die FRAUEN UND MÄNNER IM MODERNEN LEBEN existentiell berühren.

Schauplätze Berlin, Bologna, München, Wien

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"Es ist ein harter Text, sehr präzise, sehr eindringlich. Und, ja, am Ende schreckt die Geschichte mit ihrem Mut. Denn manchmal ist das, was sich in einem Menschen aufgrund seines Alters oder einfach seiner Lebensverhältnisse dort transformiert, wo er keinen Zugriff darauf hat, das Unheimlichste schlechthin. Jenseits von Gut und Böse."
Martin Prinz

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ISBN 9783709934166
Erscheinungsdatum 13.02.2018
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Verlag Haymon Verlag
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FALTER-Rezension

Kartoffel-Karotte mit einem Schuss Olivenöl

Susanne Schaber in FALTER 11/2018 vom 16.03.2018 (S. 10)

Beziehungskiste, neu zusammengezimmert: Tanja Paar legt ein gekonntes Debüt mit altbekannten Ingredienzien vor

Ménage-à-trois als Kammerspiel. So könnte man – zwangsläufig etwas zu kurz gegriffen – das Debüt von Tanja Paar zusammenfassen. Man kennt die Autorin als arrivierte Journalistin mit Mut zu Unerwartetem. Der Roman „Die Unversehrten“ verdankt sich der Neuorientierung an der Leondinger Akademie für Literatur.
Tanja Paar zimmert an einer Beziehungskiste. Deckel auf, und das vertraute Personal springt heraus. Das in diesem Fall wäre: Violenta und Martin, einander leidenschaftlich zugetan. Er studiert in Berlin, sie in Bologna. Die zwei haben Diplom, Promotion und Karriere im Blick und eine Zukunft in Hochglanz vor sich. Aber zunächst gilt es, sich durch die karrierebedingten Trennungsphasen zu hanteln.
Martin ist nicht treu, das weiß Violenta, aber solange es Affären ohne größeres emotionales Engagement sind, drückt sie beide Augen zu. Bis sich Klara zu Martin ins Bett legt und rasch schwanger wird. Zu dritt wird es eng in der Kiste, zumal es Platz zu schaffen gilt für den Säugling. Violenta schickt Martin zum Teufel. Er fügt sich in das Modell Kleinfamilie. Trauschein, Taufe, ehelicher Alltag.

Schnitt. Zehn Jahre später. Die Realität hat die Träume unter sich begraben, Papa und Mama haben sich recht passabel in ihren Rollen eingerichtet, die Tochter, ein pflegeleichtes Mädchen, entwickelt sich prächtig. So könnte es bis in ewige Zeiten weiterlaufen, wenn da nicht neuerlich Violenta auftreten würde. Sie will Martin zurückerobern und fährt dafür das ganze Repertoire an List und Tücke auf. Höchst erfolgreich. Martin wird schnell schwach, der Betrug beginnt, die Dreiecksgeschichte fliegt auf. Er brauche Raum, erklärt Martin, weil er beide Frauen von Herzen liebe. Und weil er sein Kind nicht verlieren wolle. Die Entscheidung ist da längst gefallen.

Tanja Paar kann schreiben, das merkt man sofort. Eine Vielzahl kurzer Sequenzen, etliche von ihnen perfekt gestaltet und sprachlich pointiert, fügen sich zu einem flott dahinschnurrenden Roman. Die Dialoge sitzen, das dramaturgische Gefüge ist stimmig. Schade nur, dass der Stoff so abgedroschen ist und die Figuren mehr Typen sind denn Individuen aus Fleisch und Blut.
Kennt man sie nicht schon alle? Die betrogene Ehefrau, die der Geliebten droht und den Immer-noch-Gatten bestraft, ­indem sie ihn erpresst und die Tochter zum Spielball macht. Nimm die Kleine bloß nicht mit in deine Wohnung, sie darf dort nicht übernachten: das Diktat der verletzten Mutter. „Und das Kind schläft am Boden, während du mit dieser –.“ Während sich die Geliebte Geduld verordnet und dann doch den Ressentiments und Animositäten in die Falle geht. Und dazwischen der von zwei Seiten mächtig in Bedrängnis geratene Mann.

Zank und Hader, Rachegelüste, Schuldgefühle und Gewaltfantasien vor einer sehr bürgerlichen Kulisse. Paar spitzt die Handlung minutiös zu. Als Martin mit Violenta ein weiteres Kind zeugt, biegt schließlich das große Drama um die Ecke.
Wirklich berührt ist man davon nicht, zu vieles steckt im Klischee fest. Zumal das Setting der Tragödie etwas parfümiert und konstruiert daherkommt: drei Akademiker, die Wohnung mit Putzfrau, der Montepulciano zum Streit, die Therapeuten für die Wiederherstellung des inneren Gleichklangs. Der gut situierte Augenarzt ist sich nicht zu schade, im Haushalt die Ärmel hochzukrempeln und mit anzupacken, wenn es gefragt ist. Die Geliebte schmeißt sogleich ihre Karriere hin, als sich das Wunschbaby ankündigt, und kontrolliert fortan den Vitamingehalt des selbstfabrizierten Breis, Kartoffel-Karotte mit einem Schuss Olivenöl und Brokkoli-Topinambur.
Paar lässt ihr Buch auf ein furioses Finale zulaufen. Deckel zu, die Kiste wird zugenagelt. Labor geschlossen. Der Roman ist eher Versuchsanordnung als Bild von einem vitalen Stück Leben. Und nun? Man möchte der Autorin gerne nochmals begegnen: neues Buch, anderes Ambiente, mehr Wildwuchs?

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Der Schwan hat den Schnabel vorn

Klaus Nüchtern in FALTER 8/2018 vom 23.02.2018 (S. 30)

„Nature Writing“ ist schwer angesagt, und der Buchmarkt wird von Vögeln beherrscht – zumindest auf den Covern

Vergesst Bootsstege im Nebel, vergesst Menschen, die surfen, schwimmen oder vom Trampolin springen, vergesst handgepinselte Typo, die aussieht wie jene auf Jonathan Safran Foers Debüt „Everything Is Illuminated“. Der neue Goldstandard der Coverkunst besitzt einen Schnabel und hat Flügel.
Apropos Gold: Erster Vorbote des gegenwärtigen ornithonarrischen Trends war Donna Tarrts Schwarte „The Goldfinch“ (dt.: „Der Distelfink“, 2014), und der titelgebende Vogel besitzt (in Form des kleinformatigen Gemäldes „Het puttertje“ vom Rembrandt-Schüler Carel Fabritius) handlungstragende Funktion. Erst recht gilt das für die grimmige Grafik von Helen Macdonalds Sachbuchbestseller „H wie Habicht“ (2015), und auch in Nell Zinks grandiosem Debüt „Der Mauerläufer“ (2016) hat der im alpinen Raum beheimatete Titelheld einen wichtigen Part inne. Ähnliches gilt für den Kampfläufer, der auf dem Cover von Juli Zehs Stadtfluchtsatire „Unterleuten“ (2016) zu sehen war.
Spätestens seit Cynthia d’Aprix Sweeneys Überraschungserfolg „Das Nest“ (2017) scheint sich das Blatt indes gewendet zu haben. Der launige Familienroman, hat mit den am Umschlag der deutschen Ausgabe abgebildeten Vögeln gar nichts zu tun (die vermeintliche Vogelbehausung ist in Wirklichkeit der Name eines Treuhandfonds). Für die Produktion der aktuellen Frühjahrssaison gilt: Alles, was Federn hat, sticht – und darf sogar von Männern verfasste Bücher schmücken (Vögelvorreiter: Norbert Gstrein und Andreas Maier). Den Schnabel hat übrigens eindeutig der Schwan vorn. Ein solcher ziert nicht nur die jüngsten Veröffentlichungen von Gstrein, Jane Gardam und Tanja Paar, sondern auch eine Neuübersetzung von Edgar Allan Poes „Unheimlichen Geschichten“. Eh logisch: „Sprach der Singschwan: ,Nimmermehr!‘“

In dieser Rezension ebenfalls besprochen:

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