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Kurzbeschreibung des Verlags
»tokio, rückwärtstagebuch« ist die Koproduktion von Kathrin Röggla, einer der wichtigsten Vertreterinnen der deutschen Gegenwartsliteratur, mit Oliver Grajewski, der als Zeichner der Comicreihe »Tigerboy« bekannt geworden ist.
Kristallisationspunkt ihres Gemeinschaftswerks ist Tokio: In Rögglas tagebuchartigem Text (der eine stilistische Besonderheit aufweist – er läuft rückwärts, wie ein Film, den man zurückspult) wird die japanische Metropole zu einer Metapher für globale gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen, zu einem Schauplatz für die Erfahrung des Fremden. Es entwickelt sich eine subtile »culture clash«-Geschichte, die gleichermaßen komische wie »gespenstische« Aspekte beinhaltet.
Oliver Grajewski analysiert in seiner auf japanische Lesart verfassten hintergründigen »Rückwärts«-Bildergeschichte den urbanen Raum, er zeigt die Brüche und Verwerfungen, wenn über Jahrhunderte gewachsene kulturelle Traditionen wie im Zeitraffer von moderner Architektur »überwältigt« werden. Durch die Verwendung verschiedener Zeichenstile – von der klassischen Reportageform bis zum Manga-Cut-Up – spielt Grajewski virtuos mit den vielfältigen Möglichkeiten der Visualisierung einer komplexen Realität. In innerer Verwandtschaft zu den Gemeinschaftsprojekten des Schriftstellers Hubert Fichte und der Fotografin Leonore Mau bündelt Rögglas und Grajewskis »tokio, rückwärtstagebuch« zwei separate Seh- und Erzählweisen, die sich unmittelbar überkreuzen und durchdringen, sich zu einer ebenso vielschichtigen wie spannenden »Parallel-Story« verbinden.
In ihrem Reisebericht erzählt die Autorin von ihren Schwierigkeiten, als Fremde die japanische Kultur zu verstehen. Gerade ihre fragmentarische Darstellung macht dabei den Reiz aus: "im detail, im bruch, in der markierung der lücke liegen meine faszinationen", schreibt Röggla. In der zweiten Hälfte des Buchs erzählt Oliver Grajewski in Comicform von seinen Japan-Reisen. Rögglas Text und Grajewskis Bilder liefern nicht nur spannende Einblicke in eine hektische Metropole, sondern auch in den Gefühlszustand der Reisenden.
Lesung: Am 4.5., 19 Uhr liest Kathrin Röggla in der Hauptbücherei aus "die alarmbereiten"
Kathrin Röggla wurde 1971 in Salzburg geboren und lebt in Berlin. Sie begann ein Studium der Germanistik und Publizistik, welches sie 1999 abbrach. Ihre ersten Bücher sowie Kurzprosa entstanden bereits 1992. Seit 1998 entwickelt die Autorin Radiostücke, seit 2002 Theatertexte. Für ihre Arbeiten wurde Röggla vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis der SWR-Bestenliste, dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch, dem Anton-Wildgans-Preis und dem österreichischen Kunstpreis für Literatur. Seit 2020 unterrichtet sie Literarisches Schreiben an der KHM Köln. In ihren Werken betrachtet Röggla gesellschaftliche, politische und ästhetische Fragestellungen, etwa in "Abrauschen", "die alarmbereiten" und "publikumsberatung". Zuletzt erschienen die Bücher "Nachtsendung", "Die falsche Frage" und der Theatertext "fake reports II".