

Sebastian Fasthuber in FALTER 16/2015 vom 17.04.2015 (S. 34)
Autoren, die die Öffentlichkeit ständig mit ihrer Meinung behelligen, sind schon lang Auslaufmodelle. Mittlerweile ist aber auch der unpolitische Schriftsteller fast wieder aus der Mode gekommen und immer öfter wird gefragt, wo die Autoren, die sich für etwas starkmachen, geblieben sind. Zu diesen gehört Eva Menasse. Die seit Längerem in Berlin lebende Wienerin findet es „weder uncool noch anmaßend, sich als von Beruf schreibender Mensch gelegentlich an öffentlichen Debatten zu beteiligen“.
Der Titel ihres Essaybandes ist nur insofern etwas verfehlt, als Aufregung Menasses Sache eigentlich nicht ist. Sie vertritt ihre Standpunkte – etwa zur Präimplantationsdiagnostik oder über das Verhältnis zwischen Deutschen und Österreichern – mit Nachdruck, gut argumentiert, reflektiert, mitunter auch mit leiser Selbstironie. Außerdem verrät sie in dem Buch, wie aus der Profil-Redakteurin Eva Menasse eine Schriftstellerin wurde.