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Kurzbeschreibung des Verlags
Aus Murakamis Kleiderschrank und Leben!
Haruki Murakami redet nicht gern über sich – hier lässt er seine T-Shirts sprechen. ›Murakami T‹ vereint literarische Betrachtungen und Aufnahmen von über hundert T-Shirts, die auf ganz unterschiedliche Weise in den Besitz des Autors gelangt sind.
Hinter jedem T-Shirt steckt eine Geschichte. Haruki Murakami erzählt anhand seiner Garderobe unterhaltsam und poetisch von seinem Alltag, seinem Leben und sich selbst. Wir erfahren, was ihn zu der Figur Tony Takitani inspiriert hat, wie er seinen Whisky am liebsten trinkt und warum er Shirts mit Tiermotiven problematisch findet. Ergänzt werden die Texte und Bilder durch ein Interview, das sich unter anderem mit der Historie des weltweit vielleicht beliebtesten Kleidungsstücks beschäftigt.
Wenig eignet sich so hervorragend zur Projektion wie die breite Fläche eines T-Shirts, das eine zentrale Rolle in der Popkultur spielt, seit Marlon Brando und James Dean es salonfähig machten: Es ist Leinwand, Statement und Werbefläche in einem. Höchste Zeit also, dass sich ein Autor vom Format eines Haruki Murakami dieser Ikone einmal annimmt.
Seitdem der Schriftsteller Philip Roth das Zeitliche gesegnet hat, ist der Running Gag um den jedes Jahr als aussichtsreich gehandelten Kandidaten für den Literaturnobelpreis, der dann natürlich immer leer ausgeht, auf Haruki Murakami übergegangen. Dem japanischen Bestsellerautor dürfte es egal sein. Oder will er gar nicht?
Als 2018 ein alternativer Literaturnobelpreis verliehen wurde und er unter den Finalisten war, bat er darum, seinen Namen von der Liste zu streichen. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet in der Woche ein kleines Buch von ihm auf Deutsch erscheint, in der auch der Gewinner des Nobelpreises bekanntgegeben wurde. Hier die prestigeträchtigste Auszeichnung der Literaturwelt, da ein paar locker hingeworfene Texte über Leiberln. "Murakami T. Gesammelte T-Shirts" ist Resteverwertung -eine Sammlung von Artikeln für eine japanische Zeitschrift -und eine Petitesse im Werk des weltweit erfolgreichen Autors. Aber können nicht manchmal Nebensachen auf merkwürdige Art bedeutsam werden?
So verhält es sich mit Murakami und seinen Shirt-Beständen. Sie sind weit weniger umfangreich und ausgesucht wie seine überbordende, vor allem Jazz umfassende Plattensammlung. Seitdem er in den 1970ern begonnen hat, zu fast allen Anlässen T-Shirts zu tragen, nimmt er eben gern da und dort eines mit. Niemals in Modehäusern, dafür in Second-Hand-Plattenläden, kleinen Buchhandlungen, Surf-Shops, bei Konzerten, an Unis, in den USA, Skandinavien und Bayreuth. Orte, an die Murakami beim Betrachten der Shirts zurückdenkt.
Etwas spleenig erscheint, dass er die meisten nie anzieht. Vor allem nicht jene mit auffälligen Motiven, die die Aufmerksamkeit auf den Träger richten könnten. Dadurch kann er unbehelligt in Bars sitzen. Man darf sich Herrn Murakamis Leben in Shirts als ein gelungenes vorstellen: "Zumindest habe ich keinen Mangel an Sommerkleidung. Ich könnte jeden Tag ein anderes T-Shirt anziehen, ohne mich zu wiederholen. So ein Schriftsteller führt ein ziemlich bequemes Leben, was?"
Die Motivation zum Schreiben überkam Haruki Murakami 1978 durch einen eindrucksvollen Schlag während eines Baseballspiels. Der japanische Schriftsteller wurde 1949 in Kyōto geboren und studierte an der Waseda University in Tokio. Nach dem College-Abschluss eröffnete er seine eigene Jazz-Bar, welche er gemeinsam mit seiner Frau sieben Jahre lang führte. Murakamis erster Roman erschien 1979 unter dem Titel "Wenn der Wind singt". Dem Erfolg des ersten Teiles folgten zwei weitere Bücher, "Pinball 1973" und "Wilde Schafsjagd", welche die "Trilogie der Ratte" komplettieren. Zu weiteren bekannten Werken zählen "Naokos Lächeln", "Mister Aufziehvogel" und "Kafka am Strand". Neben etlichen weiteren Romanen veröffentlichte Murakami auch zwei nonfiktionale Werke in Japan, in denen er das Erdbeben von Köbe und den Sarinanschlag auf die U-Bahn in Tokio 1995 aufarbeitet. Haruki Murakami erhielt mehrere Literaturpreise, wie den Franz-Kafka-Literaturpreis, den Jerusalem-Preis und den Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis.